Die Deutsche Post will das Briefporto nun später aus bislang angenommen erhöhen, dafür soll die Erhöhung jedoch deutlich größer ausfallen. Dies berichtet die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“. Die geplante Portoerhöhung sei von April auf den Juni verschoben worden. Diese könnte nun aber von bislang 70 auf 85 oder gar 90 Cent für einen Standardbrief erfolgen. Das Blatt beruft sich dabei auf einen Entwurf zur Änderung der Post-Entgeltregulierungsverordnung des Bundeswirtschaftsministeriums.
1. Künftig europäische Konkurrenten zur Preisfindung entscheidend
2. Beschwerden über Post haben sich 2018 verdoppelt
Künftig europäische Konkurrenten zur Preisfindung entscheidend
Das Ministerium gestehe der Deutschen Post aufgrund schwindender Briefmengen durch die Digitalisierung, steigender Allgemeinkosten und der Verpflichtung, an jedem Werktag in ganz Deutschland flächendeckend die Post zustellen zu müssen, eine höhere Umsatzrendite zu. Die bisherige Praxis bilde den Effizienzdruck, unter dem das Unternehmen stehe, nicht „hinreichend adäquat ab“, heißt es in dem Ministeriumspapier. Laut Ministerium wird derzeit an einer Änderung der Regulierungsverordnung gearbeitet, die letztlich auch für die Portohöhe entscheidend ist.
Porto Standardbrief seit 1989 |
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1989: 1,00 DM 1997: 1,10 DM 2003: 55 Cent 2013: 58 Cent 2014: 60 Cent 2015: 62 Cent 2016: 70 Cent 2019: 80 Cent |
Beschwerden über Post haben sich 2018 verdoppelt
Das Bundeswirtschaftsministerium teilte indes mit, das Verfahren zur Portoermittlung laufe noch. Allerdings gehe man nicht davon aus, dass die Post in diesem Jahr „für den Standardbrief ein Porto von 90 Cent erheben wird“. Kritik kommt vom Postkundenverband DVPT. Dieser kritisierte die geplante Portoerhöhung in einer Stellungnahme als „unangemessen“. So haben sich die Beschwerden bei der Bundesnetzagentur über die Deutsche Post im vergangenen Jahr fast verdoppelt, gleichzeitig reduziere das Unternehmen seine Leistungen immer mehr, beschneide beispielsweise die Anzahl der Briefkästen oder schränke die Öffnungszeiten der Filialen ein. Zudem arbeiteten die Zusteller unter immer kürzeren Zeitvorgaben in immer größer werdenden Zustellgebieten.