Handballdeutschland droht seinen erfolgreichsten Trainer zu verlieren. Nachdem er die Nationalmannschaft zurück in die Weltspitze gebracht hat, könnte Bundestrainer Dagur Sigurdsson seinen Posten schon Anfang nächsten Jahres räumen. Der Deutsche Handballbund (DHB) hatte eigentlich auf eine Zusammenarbeit bis 2020 gehofft.
1. Weggang aus persönlichen Gründen
2. Sigurdsson Glücksgriff für den deutschen Handball
Weggang aus persönlichen Gründen
Sigurdssons Pläne scheinen dennoch andere zu sein. Wie „Handball inside“ berichtet, wird der 43-Jährige vermutlich nach dem Ende der im Januar anstehenden Weltmeisterschaft neue Wege gehen. Finanzielle Gründe sollen dabei keine größere Rolle spielen, vielmehr gehe es um persönliche Belange, wie DHB-Vizepräsident Bob Hanning der Nachrichtenagentur SID mitteilte. „Dagur hat sich durch seine Erfolge zu einem der begehrtesten Trainer in der Welt entwickelt. Es geht aber nicht nur um Geld, es geht bei Dagur auch um Lebensplanung“, so Hanning.
Das Verhältnis zwischen Verbandsführung und Trainer sei gut, heißt es weiter. Von der Möglichkeit eines vorzeitigen Weggangs Sigurdssons sei man deshalb „nicht überrollt“ worden. Hanning habe schon zuvor lange mit ihm über dieses Thema gesprochen. Unabhängig von der endgültigen Entscheidung, die noch in diesem Jahr getroffen werden soll, will der DHB an seinen ehrgeizigen Plänen für die Olympischen Spiele 2020 festhalten. Nach den jüngsten Erfolgen ist demzufolge der Olympiasieg das Ziel.
Sigurdsson Glücksgriff für den deutschen Handball
Ob die guten Leistungen ohne Sigurdssons Einfluss Bestand haben, bleibt abzuwarten. Der Isländer, der 2014 die Trainerposition der Nationalmannschaft übernommen hat, konnte die deutschen Handballmänner nach einigen schwachen Jahren zurück in die Weltspitze führen. Von 52 Länderspielen entschied seine Auswahl 39 für sich, was Sigurdsson zum bisher erfolgreichsten Bundestrainer macht. Seine größten Erfolge feierte er allerdings bei der diesjährigen Europameisterschaft, bei der das Team trotz ausgefallener Spieler den Titel erringen konnte. Im Sommer folgte die Bronzemedaille bei den Olympischen Spielen in Brasilien.