Was als eigentlich gesunde Mahlzeit gedacht war, endete für einen 79-Jährigen Rentner aus Heidenheim in Baden-Württemberg tödlich. Er hatte selbst geerntete Zucchini zu einem Auflauf verarbeitet und sich damit unabsichtlich vergiftet.
Rentner ignorierte Warnzeichen
Cucurbitacine sind Bitterstoffe, die hauptsächlich in der Familie der Kürbisgewächse und Braunwurzgewächse (zum Beispiel Bacopa monnieri) vorkommen. Die Gruppe leitet sich vom Cucurbitan ab, einem tetracyclischen Triterpen und Steroid. Es sind rund 40 Cucurbitacine bekannt. |
Die Leiterin des Nutzpflanzenmuseums am Biozentrum Klein Flottbek, Petra Schwarz, zeigte sich überrascht, dass der Rentner die Zucchini überhaupt gegessen hat. Der bittere Geschmack sei ein Schutzmechanismus der Pflanze, den diese gegen Fressfeinde gebildet hat. Mitglieder der Familie der Kürbisgewächse bilden verschiedene Bitterstoffe, von denen einige extrem giftig und gleichzeitig extrem bitter sind.
Nachzucht nicht empfehlenswert
Bei den handelsüblichen Pflanzen verwendet man deshalb Hybriden, die nur sehr geringe Mengen der Gifte bilden. Werden diese von Hobbygärtnern genutzt, um Samen zu gewinnen, spaltet sich das Erbgut in die zuvor eingebrachten genetischen Linien auf. Die nächste Pflanzengeneration bildet dann eventuell wieder verstärkt Bitterstoffe aus, wie es bei den Pflanzen des Rentners der Fall war. Will man sichergehen, empfiehlt Schwarz deshalb, frisches Saatgut zu kaufen, da die Hersteller die Reinheit nachweisen müssten. Auf den Verzehr allzu bitterer Pflanzen sollte man in jedem Fall verzichten.