Apple hat gestern mit der Auslieferung des neuen Smartphone- und Tablet-Betriebssystems iOS 9 begonnen. Während aufgrund des gewohnt großen Ansturms zeitweise die Server streikten, blieben auch diejenigen Nutzer nicht von Ärger verschont, die den Download erfolgreich abschließen konnten. Offenbar kämpft iOS 9 noch mit einigen Kinderkrankheiten und stellt die Nutzer dank neuer Funktionen vor unerwartete Probleme.
Probleme mit WLAN-Assistent und Visual Voicemail
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Probleme scheint es auch mit der Funktion „Visual Voicemail“ zu geben, die bei einigen Nutzern nach dem Update den Dienst verweigert. Statt der entgangenen Anrufe wird nur die Fehlermeldung „Visual Voicemail ist derzeit nicht erreichbar“ angezeigt. Beheben lässt sich das, indem man in den Einstellungen unter „Allgemein“ und „Zurücksetzen“ die Netzwerkeinstellungen zurücksetzt. Über Probleme wird außerdem im Zusammenhang mit dem Game Center berichtet, in dem Apple unter anderem Erfolge der Spieler speichert. Derzeit soll die Anwendung auf einigen Geräten den Dienst versagen. Darüber hinaus konnten Schwierigkeiten bei der Zusammenarbeit mit Freisprecheinrichtungen in Autos beobachtet werden, wenn das iPhone per Kabel verbunden wurde. Dann blockierte es dauerhaft die Musikwiedergabe des Autoradios, obwohl kein Anruf entgegengenommen wurde.
Schwerwiegende Sicherheitslücke in iOS entdeckt
Nachbessern müssen wird Apple wohl auch in puncto Sicherheit. Pünktlich zum Start von iOS 9 hat der Sicherheitsforscher Mark Dowd eine schwerwiegende Sicherheitslücke öffentlich gemacht, die sowohl in älteren als auch der aktuellen Version des Betriebssystems zu finden ist und das Einschleusen manipulierter Apps möglich macht. Dowd ist dies mithilfe eines Entwicklerzertifikats über die drahtlose Datenübertragungsfunktion „Airdrop“ gelungen, mit der Dateien und Apps bequem auf ein iPhone oder iPad aufgespielt werden können.
Dowds manipulierte Anwendungen können sich dann vom Nutzer unbemerkt installieren und genutzt werden, um diesen auszuspähen. Voraussetzung ist lediglich, dass sich der Angreifer in Bluetooth-Reichweite des Geräts befindet. Apple ist über das Problem bereits informiert und dürfte zügig ein Update bereitstellen – auch, um die übrigen Probleme mit iOS 9 zu bereinigen.