Nachdem am Dienstag in Hannover wegen einer Anschlagswarnung das Länderspiel zwischen Deutschland und den Niederlanden sowie weitere Veranstaltungen abgesagt werden mussten, hat sich die Lage in der niedersächsischen Landeshauptstadt mittlerweile normalisiert. Ein am Dienstagabend in einem Zug gefundene vermeintliche Bombe konnte schnell als ungefährlich entlarvt werden. Der Besitzer wurde dennoch zur Fahndung ausgeschrieben und nun ausfindig gemacht. Es handelt sich um einen Ingenieur aus dem Ruhrgebiet.
1. Vergesslichkeit sorgt für Großeinsatz
2. Weitere Details zu Anschlagsplänen durchgesickert
Vergesslichkeit sorgt für Großeinsatz
Er hatte das Paket in einem Beutel auf einer Gepäckablage im Zug platziert und beim Aussteigen trotz eines Hinweises anderer Fahrgäste liegen lassen. Daraufhin wurde die Polizei alarmiert, die bei der Bergung elektronische Bauteile fand und deshalb anfangs von einer gut gemachten Sprengstoffattrappe sprach. Wie mittlerweile bekannt wurde, steckte jedoch keine böse Absicht hinter dem Zwischenfall.
Der Besitzer hatte am nächsten Tag in einem Fundbüro im Ruhrgebiet den Verlust seiner Tasche gemeldet. Auf diesem Weg wurde die Polizei auf den Mann aufmerksam, der allerdings aussagte, dass er das Gepäckstück in der Eile des Umsteigens vergessen hatte. Von der dadurch ausgelösten Aufregung hatte der Ingenieur nichts mitbekommen. Da er glaubhaft versichern konnte, dass es sich um ein Versehen handelte, wollen die Behörden auf ein Strafverfahren verzichten.
Weitere Details zu Anschlagsplänen durchgesickert
In der Zwischenzeit werden auch immer mehr Informationen zu den Anschlagsplänen auf das abgesagte Länderspiel bekannt. Eine offizielle Bestätigung gibt es zwar noch nicht, nach Medienberichten soll es sich beim Anführer der mutmaßlichen Terrorgruppe aber um einen Mann mit deutschem Pass handeln. Er und seine Komplizen hatten insgesamt fünf Sprengsätze detonieren lassen wollen. Drei davon sollten während des Spiels im Stadion explodieren, einen weiteren wollte man an einer Bushaltestelle platzieren. Sieben Stunden nach den ersten Anschlägen sollte die einzige Frau der fünfköpfigen Gruppe einen letzten Sprengsatz an einem Bahnhof ablegen. Hinweise auf die Pläne hatten die deutschen Behörden vom französischen Geheimdienst erhalten und im Anschluss das Länderspiel abgesagt. Nach der Räumung des Stadions waren am Dienstag jedoch keine Sprengsätze gefunden worden.