Großbritannien nimmt an der in rund zwei Wochen stattfindenden Europawahl teil. Das bestätigte der britische Vize-Premier David Lidington heute in London. Obwohl das Land die EU offiziell verlassen will, findet die Abstimmung in Großbritannien am 23. Mai statt (in Deutschland wird erst am 26. Mai gewählt). Die Regierung gesteht damit ein, dass der Brexit vor dem Wahltermin nicht mehr vollzogen werden kann, da die Zeit für Gespräche mit der Opposition zu knapp sei.
1. Brexit-Deal soll bis 2. Juli verabschiedet werden
2. EU-Hasser Nigel Farage bei Europawahl-Umfragen vorne
Brexit-Deal soll bis 2. Juli verabschiedet werden
Europawahl 23.-26. Mai 2019 |
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Die Europawahl findet seit 1979 alle fünf Jahre statt. Die Mitglieder des Europäischen Parlaments werden dabei für jeden Mitgliedsstaat getrennt gewählt, das genaue Wahlsystem wird von jedem Mitgliedsstaat durch nationale Regelungen bestimmt. |
Bereits drei Mal ist die britische Premierministerin Theresa May mit dem von ihr mit der EU ausgehandelten Brexit-Deal im Londoner Parlament gescheitert. Auch ein „harter Brexit“, also ein Austritt ohne Abkommen sowie weitere Alternativen wie ein erneutes Referendum fanden keine Mehrheit bei den Abgeordneten. Die Austrittsfrist, die eigentlich auf den 29. März festgesetzt war, wurde daher auf den 31. Oktober verschoben. Diese Frist ist jedoch flexibel – sollte das Parlament vorher einem Deal zustimmen, kann der Austritt auch schneller erfolgen. Die britische Regierung setzte daher bis zuletzt darauf, mit Hilfe der Opposition doch noch ein Abkommen durch das Parlament zu bringen, um die Teilnahme an der Europawahl zu verhindern. Doch May, die schon die Unterstützung ihrer Tories weitgehend verloren hat, ist im ersten Anlauf nun auch an der oppositionellen Labour-Partei gescheitert.
EU-Hasser Nigel Farage bei Europawahl-Umfragen vorne
Der Frust im Land sitzt unterdessen tief. Bereits bei den vor kurzem abgehaltenen Kommunalwahlen straften die Wähler die beiden großen Parteien, allen voran Mays Tories, deutlich ab. In den Umfragen vor der Europawahl liegt die neu gegründete „Brexit Party“ des ehemaligen Ukip-Chefs Nigel Farage in Front. Doch auch in Brüssel ist die Freude über die Teilnahme der austrittswilligen Briten an der Europawahl mehr als gedämpft.