Im Moment müssen Amazon-Kunden ihren Einkauf mit der Eingabe eines Passworts bestätigen. Dem Internetkonzern ist das zu umständlich und zu unsicher, weshalb man an der Einführung einer Gesichtserkennungstechnologie arbeitet, die beide Probleme lösen soll. Ein entsprechender Patentantrag aus dem Oktober 2015 ist jetzt bekannt geworden.
1. Bewegungen für zusätzliche Sicherheit
2. Gesichtserkennung immer häufiger als Sicherheitsfeature
Bewegungen für zusätzliche Sicherheit
Nicken, anstatt zu tippen – geht es nach Amazon könnten Kunden die Bezahlung ihrer Einkäufe künftig mit einem Blick in die Kamera absegnen. Das Unternehmen will Selfies und kurze Videos nutzen, um einen Käufer als Account-Inhaber zu identifizieren. Die Vorteile liegen klar auf der Hand: Zum einen könnten Kunden darauf verzichten, ihr Passwort einzutippen, was besonders auf Smartphones und Tablets umständlich ist. Zum anderen entfällt die Notwendigkeit, sich mehr oder minder komplexe Buchstaben- und Zahlenkombinationen zu merken. Gleichzeitig wäre die Gesichtserkennung relativ fälschungssicher.
Um dafür zu garantieren, will das Amazon-System nicht nur das Gesicht sehen, sondern soll den Käufer auch auffordern, bestimmte Bewegungen zu machen. Dies könnten ein Zwinkern, Nicken oder Kopfschütteln sein. So wollen die Entwickler verhindern, dass das System mit einem Foto überlistet wird. Dass auch solche Ansätze Tücken haben können, ist seit Ende 2014 bekannt. Ein Sicherheitsforscher trickste damals eine Gesichtserkennungssoftware mit einem Stift und einem Bild aus. Das geforderte Blinzeln erzeugte er, in dem er den Stift kurz über die Augenpartie des Porträts hielt. Amazon dürfte allerdings bestrebt sein, solchen einfachen Betrugsversuchen einen Riegel vorzuschieben.
Gesichtserkennung immer häufiger als Sicherheitsfeature
Generell befindet sich die Idee auf dem Vormarsch. Bei den Betriebssystemen Android und Windows 10 können entsprechende Systeme genutzt werden, um das Smartphone oder den PC im Schnellverfahren zu entsperren. Aber auch der Bezahlanbieter Mastercard will die Gesichtserkennung in Zukunft einsetzen. Noch in diesem Jahr möchte man die Software auf einigen Märkten einführen. Nutzer müssen dann ein Referenzfoto hinterlegen, das beim Bezahlvorgang über die Mastercard-App zum Abgleich genutzt wird.