Die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) bringt neue, umfangreiche Maßnahmen im Kampf gegen die wirtschaftlichen Folgen der weltweiten Coronavirus-Pandemie auf den Weg. Heute kündigte die Bank unbegrenzte Käufe von Staatsanleihen und bestimmten, mit Hypotheken besicherten Wertpapieren an. Außerdem will sie künftig auch Studien- oder Kreditkartenkredite als Sicherheiten für die Geldvergabe an Geschäftsbanken akzeptieren.
1. Experten: Fed „am Ende ihrer Mittel angekommen“
2. DAX sackte zum Handelsstart rund fünf Prozent ab
Experten: Fed „am Ende ihrer Mittel angekommen“
Federal Reserve System |
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Das Federal Reserve System ist das Zentralbank-System der USA. Es besteht aus dem Board of Governors, zwölf regionalen Federal Reserve-Banken, dem Federal Open Market Committee, einer Vielzahl von Mitgliedsbanken und anderen Institutionen. Die Fed berichtet regelmäßig an den Kongress über ihre Aktivitäten und Pläne zur Geldpolitik. Die Fed ist in ihren operativen Entscheidungen frei, der Kongress halt allerdings das Recht, die Gesetze betreffend die Geschäftstätigkeit der Fed zu ändern. Vorstand der Fed ist der aus sieben Mitgliedern bestehende Board of Governors. Diese werden vom US-Präsidenten bestimmt und mit Zustimmung des Senats für 14 Jahre gewählt. Präsident ist seit 2018 der Jurist Jerome Powell. |
Andere Markt-Experten wiesen darauf hin, dass die Notenbank den wirtschaftlichen Schaden, der durch die Corona-Krise entstehe, nicht ungeschehen machen könne. „Die staatlichen Hilfen und die Unterstützung der Notenbanken lindern zwar den Schmerz, aber heilen die wirtschaftliche Wunde kurzfristig nicht“, so Thomas Gitzel von der Liechtensteiner VP Bank. Commerzbank-Experte Bernd Weidensteiner hält noch weitere Schritte der Fed für möglich. So könne die Bank beispielsweise den US-Kongress um eine Ausweitung ihres Mandats ersuchen. So könnte sie Staatsanleihen oder Aktien nicht nur am freien Markt, sondern direkt vom Staat kaufen. Beides ist ihr aktuell untersagt.
Parallel dazu arbeitet der Kongress an einem riesigen Hilfsprogramm mit einem Umfang von womöglich mehr als zwei Billionen US-Dollar. Über das Maßnahmenpaket gab es aber zuletzt im Senat noch Streit zwischen den Republikaner von Präsident Donald Trump und den oppositionellen Demokraten. Eine am Sonntag angesetzte Verfahrensabstimmung scheiterte deshalb. Am heutigen Montag muss das Gesetzespakte daher einen neuen Anlauf im Parlament nehmen.
DAX sackte zum Handelsstart rund fünf Prozent ab
Die Bösen eröffneten am Montag teilweise deutlich im Minus. Der Dow-Jones-Index erholte sich nach der Bekanntgabe der Fed zwar etwas, blieb jedoch mit rund zwei Prozent im roten Bereich. Auch der deutsche Aktienindex DAX befand sich zum Handelsstart in Frankfurt im Sinkflug. Er sackte um fast fünf Prozent auf rund 8.500 Punkte in den Keller. Die angekündigten Fed-Maßnahmen begrenzten im Anschluss allerdings die Verluste. Kurz vor Handelsschluss lag der DAX mit rund 8.850 Punkten nur noch rund ein Prozent unter dem Schlusskurs vom Freitag.