Die Corona-Pandemie, der Krieg in der Ukraine, weltweite Logistikprobleme und infolge all dessen massive Turbulenzen an den Börsen. Die Zeiten sind wirtschaftlich unschön. Das merken auch die Superreichen weltweit. Nach Recherchen des US-Magazins „Forbes“ ist die Zahl der Milliardäre rund um den Globus zuletzt geschrumpft. Insgesamt 2.268 Menschen mit einem Privatvermögen von jeweils mindestens einer Milliarde US-Dollar listet das Magazin in der neuesten Ausgabe seines globalen Reichsten-Rankings auf. Das sind 87 Milliardäre weniger als im vergangenen Jahr.
Musk verdrängt Amazon-Boss Bezos auf Platz 2
Forbes Liste |
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Die Liste „The World’s Billionaires“ wird seit 1987 jährlich vom US-Wirtschaftsmagazin Forbes veröffentlicht. Seit 2018 führte Jeff Bezos die Liste an. Zuvor hatten u.a. jahrelang Microsoft-Gründer Bill Gates oder der mexikanische Unternehmer Carlos Slim Helú den Spitzenplatz inne. |
In Deutschland gibt es laut „Forbes“ 134 Milliardäre und damit zwei mehr als im vergangenen Jahr. Damit ist die Bundesrepublik das Land mit den meisten Dollar-Milliardären in Europa und liegt im internationalen Vergleich auf Rang 4 hinter den USA (735 Milliardäre), China (539) und Indien (166). Insgesamt verfügen die reichsten Menschen Deutschlands über ein Gesamtvermögen von 608 Milliarden Dollar (18 Milliarden Dollar weniger als 2021). Umgerechnet sind dies rund 555 Milliarden Euro. Interessanter Vergleich: Der Bund rechnete noch im vergangenen Jahr damit, dass Deutschland durch die Kosten der Corona-Pandemie 450 Milliarden Euro Schulden entstehen.
Sieben deutsche Newcomer auf „Forbes“-Liste
Reichster Deutscher ist laut der Liste Lidl-Gründer Dieter Schwarz mit einem Vermögen von 47,1 Milliarden Dollar, gefolgt von Unternehmer Klaus-Michael Kühne (Logistik) mit 37,3 Milliarden Dollar und den Geschwistern Beate Heister und Karl Albrecht (36,8 Milliarden, Aldi Süd). Dazu finden sich sieben neue Namen auf der Liste, zwei Frauen und fünf Männer. Um wirklich neue Milliardenvermögen handelt es sich jedoch nur in zwei Fällen. Die übrigen fünf „Newcomer“ haben ihr Vermögen geerbt. Dazu gehört Francine von Finck mit einem Vermögen von 8,4 Milliarden Dollar (Platz 254). Sie ist die Witwe des im vergangenen Jahr verstorbenen Familienpatriarchen August von Finck. Die Familie besitzt unter anderem Anteile an der Restaurantkette Mövenpick. Zudem Finanzdienstleister wie von Roll und Degussa Goldhandel sowie zahlreiche Immobilien.
Auf Platz 1.238 der Liste findet sich Nadia Thiele mit einem Vermögen von 2,5 Milliarden Dollar. Sie ist die Witwe von Unternehmer und Investor Heinz Hermann Thiele, dem größten Aktionär beim Bahntechnikspezialisten Vossloh sowie beim Bremsenhersteller Knorr-Bremse. Die weiteren neuen deutschen Milliardäre auf der „Forbes“-Liste sind Alexander und Konstantin Sixt (Autovermietung Sixt, je 1,3 Milliarden Dollar, Platz 2.190), Christian Angermayer (Investor, 1,2 Milliarden Dollar, Platz 2.324), Carsten Koerl (Bwin/Sportradar, 1,2 Milliarden Dollar, Platz 2.324) und Stephan Schnabel (Helm AG, 1 Milliarde Dollar, Platz 2.578).