Der japanische Hersteller Epson deaktiviert derzeit offenbar verschiedene Drucker, sobald ein integriertes Bauteil am Ende seiner Lebensdauer angekommen ist. Konkret handelt es sich bei dem Bauteil um einen Schwamm, der überschüssige Tinte auffängt. Wie das Blog „Fight to Repair“ berichtet, sind unter anderem die Modelle L130, L220, L310, L360 und L365 betroffen.
Drucker unter Windows für kurze Zeit reaktivierbar
Seiko Epson Corporation |
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Die Seiko Epson Corporation wurde 1942 gegründet und hat ihren Sitz im japanischen Suwa, Nagano. Der Konzern zählt weltweit zu den größten Herstellern von Druckern, Scannern, digitalen Fotoapparaten, integrierten Schaltkreisen, Projektoren, Registrierkassen, Industrierobotern und LCD-Komponenten. |
„Wie viele andere Produkte haben auch alle Epson-Tintenstrahldrucker für Privatanwender eine begrenzte Lebensdauer, die auf den Verschleiß der Komponenten bei normalem Gebrauch zurückzuführen ist. Irgendwann erreicht das Produkt einen Zustand, in dem entweder eine zufriedenstellende Druckqualität nicht mehr aufrechterhalten werden kann oder die Komponenten das Ende ihrer Nutzungsdauer erreicht haben. Dies ist der normale Produktlebenszyklus für hochmechanische Geräte wie Drucker“.
Nutzer, die eine Abschaltungsmeldung angezeigt bekommen, können den im Drucker installierten Zähler mithilfe einer Software zurücksetzen. Das Programm ist aber nur für Windows-Nutzer verfügbar und funktioniert auch nur einmalig. Auch wie lange der Drucker nach der Reaktivierung noch funktioniert, teilt das Unternehmen nicht mit. In der entsprechenden Mitteilung ist nur von „kurzer Zeit“ die Rede.
Nutzer können Schwamm selbst austauschen
Epson selbst verkauft auch keine Ersatzschwämme, weil sich eine Reparatur nach Meinung des Herstellers nicht lohne und wohl auch andere Teile des Druckers bald ihr Lebensende erreichen würden, wenn die Abschaltung aufgrund eines vollen Schwamms erfolge. Der Hersteller empfiehlt daher, auch bei einem ansonsten noch voll funktionsfähigen Gerät einen neuen Epson-Drucker zu kaufen. Dabei ist der Tausch des entsprechenden Schwamms offenbar auch problemlos für Laien möglich. Wer im Internet nach „Ink Pad Reset“ sucht, findet unter anderem auf Youtube zahlreiche Anleitungen.
Schon 2017 war Epson wegen geplanter Obsoleszenz bei seinen Druckern in die Schlagzeilen geraten. Damals geriet der Konzern in Verdacht, seine hauseigenen Druckerpatronen so zu programmieren, dass sich diese nach einer bestimmten Zeit als leer ausgaben, obwohl sie noch Tinte enthielten. Diese fehlerhafte Angabe führte dazu, dass der Drucker die Patrone nicht mehr akzeptierte und man sie entsprechend ersetzen musste, um weiterdrucken zu können. Epson wies damals die Vorwürfe zurück und bestritt, dass seine Produkte programmiert seien, nach einer gewissen Zeit nicht mehr zu funktionieren. Man lege großen Wert auf Qualität. Zudem seien die Produkte unter Berücksichtigung der Bedürfnisse der Nutzer gestaltet.