Nach dem erneuten Beschuss des ukrainischen Atomkraftwerks (AKW) Saporischschja hat sich am Montag ein Expertenteam der Internationalen Atomenergieagentur (IAEA) auf den Weg in die Ukraine gemacht. „Der Tag ist gekommen, die Unterstützungs- und Hilfsmission der IAEA ist jetzt auf ihrem Weg nach Saporischschja“. Dies teilte IAEA-Chef Rafael Grossi auf Twitter mit. „Ich bin stolz darauf, diese Mission zu leiten, die im Laufe dieser Woche im Kernkraftwerk sein wird“.
Russland „offen für eine Zusammenarbeit“
Die Experten wollen die Sicherheitssysteme sowie die Schäden vor Ort selbst in Augenschein nehmen, da die Angaben dazu aus Kiew und Moskau oft widersprüchlich sind. Die Lage am AKW hatte sich zuletzt wieder zugespitzt. Am Sonntagabend schlugen angeblich mehrere Artilleriegeschosse in der Stadt Enerhodar ein, auf deren Gebiet das Atomkraftwerk steht. Das ukrainische Außenministerium nannte die IAEA-Mission die „gefährlichste der Geschichte“ der UN-Behörde.
The day has come, @IAEAorg's Support and Assistance Mission to #Zaporizhzhya (ISAMZ) is now on its way. We must protect the safety and security of #Ukraine’s and Europe’s biggest nuclear facility. Proud to lead this mission which will be in #ZNPP later this week. pic.twitter.com/tyVY7l4SrM
— Rafael MarianoGrossi (@rafaelmgrossi) August 29, 2022
G7: Energie aus Saporischschja gehört der Ukraine
Internationale Atomenergie-Organisation (IAEA) |
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Die Internationale Atomenergie-Organisation (IAEA) wurde 1957 gegründet und hat ihren Sitz in Wien. Die IAEA ist keine Sonderorganisation der Vereinten Nationen, sondern mit diesen durch ein separates Abkommen verbunden. Ihre Aufgabe ist es, den Beitrag der Kernenergie zu Frieden, Gesundheit und Wohlstand zu vergrößern und ihre militärische Nutzung durch Überwachungsmaßnahmen zu verhindern. |
Auch die sieben führenden westlichen Industriestaaten (G7) begrüßten den angekündigten Inspektionsbesuch. Zugleich bekräftigen die Direktoren der G7-Staaten für die Nichtverbreitung von Kernwaffen ihre Besorgnis über die Sicherheit der Anlage. Die IAEA-Mission müsse zeitnah und sicher Zugang zu der nuklearen Infrastruktur in der Ukraine bekommen und ohne Druck oder Einmischung arbeiten können. Die ukrainische Souveränität müsse dabei unbedingt respektiert werden, hieß es in einer Erklärung. „Wir bekräftigen, dass das Atomkraftwerk Saporischschja und die Energie, die es produziert, der Ukraine gehört und betonen, dass jegliche Versuche von Russland, das Kraftwerk vom ukrainischen Stromnetz zu nehmen, inakzeptabel sind“. Die russische Besatzung gefährde die Bevölkerung der Ukraine, der Nachbarstaaten und der internationalen Gemeinschaft und erhöhe das Risiko eines nuklearen Unfalls.