In den meisten deutschen Küchen darf Olivenöl nicht fehlen. Es gilt als gesund und sorgt bei vielen Speisen für eine zusätzliche Geschmacksnote. Weil die Verbraucher aufgrund der Vielseitigkeit eine hohe Qualität schätzen, greifen sie beim Kauf gern etwas tiefer in die Tasche. Dass kostspieligere Öle jedoch nicht zwingend die besseren sein müssen, hat nun eine Prüfung der Stiftung Warentest ergeben.
1. Fehlerhafter Geschmack und mit Weichmachern belastet
2. Discounter-Öle liefern die besten Ergebnisse
Fehlerhafter Geschmack und mit Weichmachern belastet
Olivenöl-Test Gewinner & Verlierer |
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Note 2,9: Gut Bio - Olivenöl nativ extra (Aldi Nord) Note 2,9: Primadonna - Natives Olivenöl extra (Lidl) Note 2,9: Vegola - Natives Olivenöl extra (Netto) Note 5,0: Sol d'Olio - Natives Olivenöl extra Note 5,1: Kunella Feinkost Italienische Art - Natives Olivenöl extra |
Für das schlechte Abschneiden vieler Produkte ist das jedoch nicht der Grund. Laut den Testern schmeckten sie ranzig, stichig oder alt, was auf Mängel bei der Verarbeitung hindeutet. Das höchste Gütesiegel „nativ extra“ dürften diese Öle deshalb eigentlich nicht tragen. Neben sensorischen Fehlern wurden in vielen Produkten Mineralölrückstände gefunden, die sich im Körper anreichern können. Das mit der Note 5,1 bewertete „Kunella Feinkost Italienische Art“ war außerdem mit dem Weichmacher DEHP belastet. Eine akute Gesundheitsgefahr geht den Verbraucherschützern zufolge davon zwar nicht aus, derartige Verunreinigungen seien aber vermeidbar.
Discounter-Öle liefern die besten Ergebnisse
Für Discounterkunden lieferte der Test derweil positive Nachrichten: Obwohl die dort angebotenen Olivenöle günstig sind, schnitten sie am besten ab. „Vegola“ von Netto, „Primadonna“ von Lidl und „Gut Bio“ von Aldi erhielten jeweils die Note 2,9 und wurden als „durchschnittliche, preisgünstige Öle“ bewertet. Sie kämen zwar nicht an die Qualität eines Gourmetprodukts heran, sollten aber den Erwartungen der Käufer entsprechen und seien für den täglichen Gebrauch „allemal geeignet“, so Holger Brackemann von der Stiftung Warentest bei der Vorstellung der Ergebnisse.
Dass viele Marken im Test enttäuschten, führen die Verbraucherschützer auf mangelnde Kontrollen zurück. Die EU regelt zwar, wie Olivenöle der höchsten Güteklasse schmecken und hergestellt werden müssen, regelmäßige Überprüfungen gibt es aber nicht. Deshalb versprechen Hersteller schon seit Jahren mehr, als ihre Öle tatsächlich halten können.