Müsli mit reichlich Zucker, dazu ein Brot mit Schokocreme – und über den Tag verteilt weitere Süßigkeiten, die mit reichlich Cola hinuntergespült werden. Erkennen Sie sich bei diesem Essverhalten wieder? Dann produziert ihr Körper offenbar zu wenig des Hormons FGF21 – denn neuesten Forschungsergebnissen zufolge wird die Lust auf Süßes nicht mit der Zunge, sondern in der Leber reguliert. Als Faustregel gilt hierbei: Je mehr des Hormons FGF21 (Fibroblasten-Wachstumsfaktor 21) ein Mensch produzieren kann, desto geringer ist seine Lust auf Süßes.
1. Bis zu 20 Prozent mehr Lust auf Süßes
2. FGF21 zur Therapie der Fettleber einsetzbar?
Bis zu 20 Prozent mehr Lust auf Süßes
FGF21-Studie |
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Die komplette Studie zum Hormon FGF21 wurde im Fachblatt "Cell Metabolism" veröffentlicht und kann mit einem Klick auf "mehr dazu" eingesehen werden. |
Dabei stellte sich heraus, dass Menschen, die aufgrund bestimmter Genveränderungen weniger FGF21 produzieren können, mit einer um 20 Prozent erhöhten Wahrscheinlichkeit häufiger Süßes aßen. Einen Zusammenhang zu einem dadurch erhöhten Auftreten von Diabetes oder Adipositas konnten die Wissenschaftler jedoch nicht erkennen. Für die Forscher stellte dies nicht unbedingt eine große Überraschung dar, da dutzende Faktoren zu Stoffwechselerkrankungen beitragen können. „In dieser Studie sehen wir aber nur ein kleinen Stück in einem großen Puzzle“, erläutert Gillum.
FGF21 zur Therapie der Fettleber einsetzbar?
Über die Rolle zur Regulierung der Zuckerpräferenz hinaus interessieren sich Forscher und Pharmafirmen bereits seit einigen Jahren für FGF21. Spritzt man etwa Mäusen das Hormon, bessern sich Fettwerte und Insulinsensibilität. Außerdem sinkt bei den Nagern der Blutzuckerspiegel – ein Phänomen, das man allerdings beim Menschen bisher nicht nachweisen konnte. Andreas Pfeiffer, Endokrinologe an der Berliner Charité sieht trotzdem Therapiemöglichkeiten mit hochkonzentriertem FGF21. So könne das Hormon möglicherweise gegen die Fettleber eingesetzt werden, für die es bisher noch keine Therapiemöglichkeiten gibt.