Das bekannte Schmerzmittel Ibuprofen ist nicht so sicher, wie bisher angenommen. Dies belegt eine aktuelle Studie, die jetzt auf dem Kongress der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie in Barcelona vorgestellt wurde. Dieser Studie zufolge erhöht Ibuprofen das Risiko einer Herz-Kreislauf-Erkrankung, wenn eine Arthrose oder rheumatoider Arthritis vorliegt. Ibuprofen findet in der Praxis vor allem Anwendung bei der Linderung von Schmerzen und Entzündungen.
1. Signifikanter Blutdruck-Anstieg bei Ibuprofen
2. Ibuprofen und Naproxen weit verbreitet
Signifikanter Blutdruck-Anstieg bei Ibuprofen
Ibuprofen |
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Ibuprofen ist ebenso wie Diclofenac und Acetylsalicylsäure ein Arzneistoff aus der Gruppe der nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR). In Deutschland ist Ibuprofen seit 1989 in einer Einzeldosis von 200 mg und seit 1998 auch in bis zu 400 mg ohne ärztliche Verordnung in Apotheken erhältlich. |
Die Ergebnisse waren eindeutig: Während Celecoxib den Blutdruck der Studienteilnehmer um 0.3 mmHg senkte, stieg er mit Naproxen um 1.6 mmHg und mit Ibuprofen sogar um 3.7 mmHg. Dies sei ein „signifikanter Anstieg“ so Studienleiter Prof. Frank Ruschitzka von der Klinik für Kardiologie am Universitären Herzzentrum Zürich. Gerade für ältere Patienten seien diese Ergebnisse von großer klinischer Bedeutung: „Eine Senkung des Blutdrucks um nur 2 mmHg verringert das Infarktrisiko um zehn Prozent und das Mortalitätsrisiko bei koronarer Herzkrankheit um sieben Prozent“, führte Ruschitzka aus. Ibuprofen sei damit „eindeutig nicht so sicher wie früher gedacht.“
Ibuprofen und Naproxen weit verbreitet
Ibuprofen gehört wie Naproxen und dem Cox-2-Hemmer Celecoxib zu den sogenannten nichtsteroidalen Entzündungshemmern. Die beiden Erstgenannten sind zudem weit verbreitet, da sie rezeptfrei erhältlich sind und so von Hunderten Millionen Menschen jährlich eingenommen werden. Bei allen drei Medikamenten sind Nebenwirkungen wie Magen-Darm-Beschwerden oder mögliche Schädigungen der Magenschleimhaut sowie der Nieren bekannt. Celecoxib stand nun darüber hinaus im Verdacht, das Risiko für gefährliche Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu erhöhen. Wie die jetzt vorgestellte Studie, die eine Ergänzung zur PRESCISION-Studie darstellt, belegt, wirkt sich Ibuprofen in dieser Hinsicht jedoch weit ungünstiger auf den Blutdruck der Patienten aus, wodurch sich gleichzeitig das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und die damit verbundene Sterblichkeit erhöht.