home Gesundheit Studie: Ibuprofen erhöht Gefahr für Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei Arthrose-Patienten

Studie: Ibuprofen erhöht Gefahr für Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei Arthrose-Patienten

Das bekannte Schmerzmittel Ibuprofen ist nicht so sicher, wie bisher angenommen. Dies belegt eine aktuelle Studie, die jetzt auf dem Kongress der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie in Barcelona vorgestellt wurde. Dieser Studie zufolge erhöht Ibuprofen das Risiko einer Herz-Kreislauf-Erkrankung, wenn eine Arthrose oder rheumatoider Arthritis vorliegt. Ibuprofen findet in der Praxis vor allem Anwendung bei der Linderung von Schmerzen und Entzündungen.

Signifikanter Blutdruck-Anstieg bei Ibuprofen

INFO-BOX:
Ibuprofen
Ibuprofen ist ebenso wie Diclofenac und Acetylsalicylsäure ein Arzneistoff aus der Gruppe der nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR). In Deutschland ist Ibuprofen seit 1989 in einer Einzeldosis von 200 mg und seit 1998 auch in bis zu 400 mg ohne ärztliche Verordnung in Apotheken erhältlich.
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Die Studie wertete die Daten von 444 Patienten in den USA aus, von denen 408 unter Arthrose und 36 an rheumatoider Arthritis litten. Zudem wiesen die Teilnehmer eine Erkrankung der Herzkranzgefäße bzw. ein erhöhtes Risiko dafür auf. Über vier Monate hinweg erhielt nun ein Drittel der Patienten Celecobix (2 x 100-200 mg täglich), ein Drittel Ibuprofen (3 x 600-800 mg täglich) sowie ein letztes Drittel Naproxen (2 x 375-500 mg täglich).

Die Ergebnisse waren eindeutig: Während Celecoxib den Blutdruck der Studienteilnehmer um 0.3 mmHg senkte, stieg er mit Naproxen um 1.6 mmHg und mit Ibuprofen sogar um 3.7 mmHg. Dies sei ein „signifikanter Anstieg“ so Studienleiter Prof. Frank Ruschitzka von der Klinik für Kardiologie am Universitären Herzzentrum Zürich. Gerade für ältere Patienten seien diese Ergebnisse von großer klinischer Bedeutung: „Eine Senkung des Blutdrucks um nur 2 mmHg verringert das Infarktrisiko um zehn Prozent und das Mortalitätsrisiko bei koronarer Herzkrankheit um sieben Prozent“, führte Ruschitzka aus. Ibuprofen sei damit „eindeutig nicht so sicher wie früher gedacht.“

Ibuprofen und Naproxen weit verbreitet

Ibuprofen gehört wie Naproxen und dem Cox-2-Hemmer Celecoxib zu den sogenannten nichtsteroidalen Entzündungshemmern. Die beiden Erstgenannten sind zudem weit verbreitet, da sie rezeptfrei erhältlich sind und so von Hunderten Millionen Menschen jährlich eingenommen werden. Bei allen drei Medikamenten sind Nebenwirkungen wie Magen-Darm-Beschwerden oder mögliche Schädigungen der Magenschleimhaut sowie der Nieren bekannt. Celecoxib stand nun darüber hinaus im Verdacht, das Risiko für gefährliche Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu erhöhen. Wie die jetzt vorgestellte Studie, die eine Ergänzung zur PRESCISION-Studie darstellt, belegt, wirkt sich Ibuprofen in dieser Hinsicht jedoch weit ungünstiger auf den Blutdruck der Patienten aus, wodurch sich gleichzeitig das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und die damit verbundene Sterblichkeit erhöht.

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