Postboten sollen es künftig leichter haben – dafür testet die Deutsche Post seit heute im hessischen Bad Hersfeld den sogenannten „PostBOT“, einen Roboter, der Zustellerinnen und Zusteller in den kommenden sechs Wochen auf ihren Touren begleiten soll und dabei beim Transport der Sendungen unterstützt. Der Roboter kann dabei sechs Briefbehälter mit Sendungen und ein Gewicht von bis zu 150 Kilogramm transportieren.
1. Stadt will PostBOT selbst testen
2. Arbeitsplätze durch PostBOT nicht gefährdet
Stadt will PostBOT selbst testen
Wie Bad Hersfelds Bürgermeister Thomas Fehling und Jürgen Gerdes, Konzernvorstand Post eCommerce – Parcel der Deutsche Post DHL Group heute bei einer Pressekonferenz bekannt gaben, wird der Roboter in der Testphase in zwei Zustellbezirken eingesetzt um herauszufinden, wie der elektrisch fahrende PostBOT die Briefträger bei ihrer alltäglichen Arbeit entlasten kann. „Unsere Zustellerinnen und Zusteller erbringen jeden Tag Höchstleistungen. Deshalb arbeiten wir permanent an Lösungen, die unsere Mitarbeiter auch bis ins hohe Alter bei der körperlich schweren Arbeit entlasten können. Hierzu gehören neben vielen weiteren Arbeitsmitteln, wie E-Bikes und E-Trikes in der Briefzustellung, auch innovative Robotik-Anwendungen“, so Gerdes.
Das vierrädrige, 1,50 Meter hohe Gefährt kann Hindernisse erkennen und überwindet auch mühelos Bordsteine. Für den PostBOT hat die Stadt Bad Hersfeld nicht nur eine Ausnahmegenehmigung erteilt, sondern will den Roboter auch selbst testen. Dazu wird dieser zeitweise einem Mitarbeiter der Stadt zur Verfügung gestellt, der innerhalb der Stadtverwaltung für die Postzustellung zuständig ist. Bürgermeister Fehling zeigte sich erfreut darüber, dass die Post Bad Hersfeld als Teststadt ausgewählt hat. Der Test reihe sich nicht nur hervorragend in Bad Hersfelds Smart-City-Aktivitäten ein, man erhoffe sich auch eine deutliche Vereinfachung der Post-Verteilung zwischen den verschiedenen Verwaltungsstandorten.
Arbeitsplätze durch PostBOT nicht gefährdet
Der robust gebaute PostBOT wurde auf Basis eines Roboters der französischen Firma „Effidence S.A.S“ entwickelt und erkennt mittels Sensoren die Beine der Postbotin bzw. des Postboten und folgt diesen auf Schritt und Tritt. Er ist für den Einsatz bei allen Witterungsbedingungen geeignet und durch ergonomisch platzierte Bedienungselemente rücken- und gelenkschonend. „Der Roboter ist keine Gefahr für Arbeitsplätze“, beruhigte Gerdes abschließend. Es gehe darum, mit dem PostBOT den Menschen dabei zu unterstützen, länger fit zu bleiben. Zu weiteren technischen Details und Kosten wollte sich die Post aus Wettbewerbsgründen nicht äußern.