Die Drogeriemarktkette dm ruft die von ihr vertriebene Seife „Balea Cremeseife Buttermilk & Lemon 500 ml“ zurück. Nach Angaben des Unternehmens sollen einzelne Flaschen mit dem Darmbakterium „Enterobacter gergoviae“ verunreinigt sein. Bei regelmäßigem Kontakt kann es beispielsweise bei bestehenden Hautverletzungen zu einer Infektion mit dem Bakterium kommen. dm hat sich nach vereinzelten Verbraucherreklamationen sowie nachfolgenden Untersuchungen zum Rückruf des Produktes entschlossen.
1. Nur Flaschen, nicht aber Nachfüllpacks betroffen
2. Enterobacter-Keime resistent gegen Antibiotika
Nur Flaschen, nicht aber Nachfüllpacks betroffen
Enterobacter gergoviae |
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Infektionen durch Enterobacter gergoviae können vor allem dann auftreten, wenn die Haut bereits Verletzungen aufweist und das belastete Produkt regelmäßig und großflächig aufgetragen wird. Enterobacter gergoviae sind stäbchenförmige Bakterien und bereits seit über 30 Jahren bekannt. |
Nach einer Mitteilung des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) ist der Keim „Enterobacter“ weit verbreitet und kommt auch in der natürlichen Darmflora des Menschen vor. Die Bakterien wurden zudem nicht nur in Kotproben, sondern auch in Pflanzen, Milch und Wasser nachgewiesen. Die Spezies „gergoviae“ gilt jedoch als potenziell gesundheitsschädlich, da sie nosokomiale Erkrankungen, besser bekannt als „Krankenhausinfektionen“ auslösen kann. Die Palette der Folgeerkrankungen ist dabei weit gestreut: So gehören dazu unter anderem Blutvergiftungen, Entzündungen der unteren Atemwege sowie von Haut, Organgewebe und Herzinnenhaut, Harnwegsinfektionen und Augenentzündungen. Das Bundesinstitut betont jedoch, dass der Keim nicht in jedem Fall eine Krankheit auslösen muss.
Enterobacter-Keime resistent gegen Antibiotika
Besonders gefährdet seien jedoch Personen mit geschwächtem Immunsystem oder die an einer Vorerkrankung leiden. Außerdem gehören Patienten, die chirurgisch behandelt wurden oder einem anderen empfindlichen Personenkreis angehören zu den gefährdeten Personen.
Nach Auskunft des BfR sind außerdem viele „Enterobacter gergoviae“-Stämme immun gegen Antibiotika, was die Behandlung von Infektionen mit diesen Medikamenten erschwert.