Wie schon bei den Fußballgroßereignissen der vergangenen Jahre drücken viele Fans ihre Begeisterung auch zur diesjährigen Europameisterschaft mit aufgeschminkten Landesflaggen und Klebetattoos aus. Eine Untersuchung der Stiftung Warentest hat nun ergeben, dass diese potenziell gesundheitsschädlich sein können. In allen geprüften Produkten wurden bedenkliche Inhaltsstoffe gefunden.
1. Krebserregende aromatische Kohlenwasserstoffe nachgewiesen
2. Risiko bei seltener Anwendung gering
Krebserregende aromatische Kohlenwasserstoffe nachgewiesen
Im Labor landeten sieben Schminken und fünf Klebetattoos von verschiedenen Anbietern. Die besten Ergebnisse konnten dabei noch der UEFA-lizenzierte Schminkstift von Lidl und die Klebetattoos von Kik für sich beanspruchen, die jeweils mit einem „befriedigend“ bewertet wurden. Alle weiteren Produkte wurden von den Testern als „ausreichend“ oder sogar „mangelhaft“ eingeschätzt.
Die getesteten Produkte im Überblick:
- Schminkstift UEFA official licensed product (Lidl): Befriedigend (3,4)
- Schminkstift KTN Dr. Neuberger (Woolworth): Ausreichend (3,6)
- Deutschland Fan-Schminke „Out of the blue“ (Euroshop): Ausreichend (3,6)
- Schminkstifte „It’s football time 3 in 1“ (Tedi): Ausreichend (3,6)
- Fan Colour Make-up „Metamorph“ (Maskworld.com): Ausreichend (4,2)
- Schminkstift Riethmüller (Spiele Max): Ausreichend (4,3)
- Fan Schminkstift Quick and Easy! 3in1 „Fries Party-Chic International“ (Real): Mangelhaft (4,8)
- Fußball-Tattoo Temporäres Tattoo „Funny Products“ (KiK): Befriedigend (3,0)
- Deutschlandfahne Tattoo „Tattoodrucker.de“ (Amazon.de): Mangelhaft (4,7)
- Fan Tattoo „Fries Party-Chic International“ (Real): Mangelhaft (5,0)
- Temporary Fußball Tattoos (Tedi): Mangelhaft (5,1)
- Temporäres Tattoo „Elasto form“ (Absatzplus.com): Mangelhaft (5,5)
Begründet wurden diese Bewertungen mit in allen Produkten vertretenen bedenklichen Inhaltsstoffen. Dazu zählen aromatische Kohlenwasserstoffe, Weichmacher und Lösemittel, die zum Teil sogar als krebserregend gelten. Besonders stark belastet war der Fries-Schminkstift von Real, der deshalb als eines der Produkte mit „mangelhaft“ bewertet wurde.
Risiko bei seltener Anwendung gering
Das Ergebnis der Stiftung Warentest steht im Widerspruch zu einer Untersuchung des Chemischen und Veterinäruntersuchungsamts (CVUA) in Karlsruhe, das nach der Überprüfung von 20 Produkten ein positiveres Bild zeichnete. Weil bei der Untersuchung keine verbotenen Farbstoffe zu finden waren, teilte man mit, Fans könnten ohne Bedenken zur Schminke greifen. Unmittelbare Gefahr sieht auch die Stiftung Warentest nicht. Weil die Schminken und Tattoos nur selten zur Anwendung kommen, gehen die Nutzer nach Ansicht der Verbraucherschützer kein nennenswertes Risiko ein.