Die Behörden in Nordrhein-Westfalen warnen vor gepanschtem Wodka, der seit Oktober letzten Jahres in Umlauf gebracht wurde. Von dem unter der Marke „Diamond Vodka“ verkauften Schnaps geht eine hohe Gesundheitsgefahr aus. Im schlimmsten Fall könnten Konsumenten sterben.
1. Methanol-Grenzwert um das 400-fache überschritten
2. Mehr als 350 Flaschen verkauft
Methanol-Grenzwert um das 400-fache überschritten
Entdeckt wurde der Wodka bereits Anfang Februar. Zollfahnder hatten in einer Duisburger Wohnung 1.028 Flaschen des Getränks beschlagnahmt. Bei nachfolgenden Untersuchungen wurden massiv erhöhte Mengen Methanol festgestellt. Mit bis zu 15 Gramm pro Liter liegen diese beim 400-fachen des amtlichen Grenzwertes. In einer Mitteilung warnt das NRW-Verbraucherschutzministerium eindringlich vor dem Verzehr. „Es wird dringend davon abgeraten, diesen Wodka zu trinken. Die Methanolaufnahme kann zur Erblindung führen oder sogar tödlich wirken.“
Problematisch ist, dass sich Vergiftungserscheinungen durch das Nebenprodukt der Destillation nicht ohne Weiteres erkennen lassen. Die ersten Anzeichen gleichen mit Müdigkeit, Kopfschmerzen und Übelkeit denen eines gewöhnlichen Rauschs, bevor weitere schwer wiegendere Beeinträchtigungen auftreten. Den Unterschied zwischen Trunkenheit und einer Methanolvergiftung kann nur ein Arzt feststellen, weshalb die Behörden empfehlen, Betroffene im Verdachtsfall in ein Krankenhaus zu bringen.
Mehr als 350 Flaschen verkauft
Man geht davon aus, dass in den vergangenen Monaten mindestens 350 Flaschen „Diamond Vodka“ unter der Hand in Umlauf gebracht wurden. Die Käufer konnten nicht ermittelt werden, da die beiden Beschuldigten keine Aufzeichnungen über die Verkäufe angefertigt hatten. Gegen sie wurde ein Verfahren wegen Steuerhinterziehung und -hehlerei im Zusammenhang mit dem Verkauf von unversteuertem Alkohol eingeleitet.