Vegane Ernährung ist in den letzten Jahren zur Trenderscheinung geworden, auf die mittlerweile auch Lebensmittelproduzenten reagieren. In vielen Supermärkten gibt es vegetarische oder vegane Spezialprodukte, da sich immer mehr Menschen pflanzlich ernähren. Der Verzicht auf Fleisch und alle anderen tierischen Produkte wie etwa Milch oder Eier basiert oft auf ethischen oder moralischen Grundsätzen. Darüber hinaus sind auch gesundheitliche Aspekte ein Grund, warum sich immer mehr Menschen vegan ernähren. Einige Studien haben zudem gezeigt, dass vegane Ernährung das Risiko an Diabetes, Krebs, Bluthochdruck und anderen Herz-Kreislauf- und sogenannten „Zivilisationskrankheiten“ zu erkranken verringert. Daher entschließen sich mittlerweile viele Eltern, auch ihre Kinder vegan zu ernähren.
Vorsicht vor Mangelernährung und Folgeschäden
Veganismus ist eine aus dem Vegetarismus hervorgegangene Einstellung sowie Lebens- und Ernährungsweise. Vegan lebende Menschen meiden entweder zumindest alle Nahrungsmittel tierischen Ursprungs oder aber jegliche Nutzung von Tieren und tierische Produkte insgesamt. |
Daneben gilt es zu bedenken, dass z.B. die Nährstoffe Zink und Eisen aus pflanzlichen Quellen für den Körper nicht so gut verwertbar seien wie aus tierischen Produkten, erläutert Professor Andreas Hahn, Leiter des Instituts für Lebensmittelwissenschaft und Humanernährung der Leibniz Universität Hannover. Vitamin C beispielsweise erhöht aber die Fähigkeit Eisen aufzunehmen. Aber wie auch Hahn feststellt: „Allenfalls mit einem profunden Ernährungswissen ist es möglich, Kinder auf veganem Weg gesund zu ernähren.“
Multinährstoffpräparat und Kontrolluntersuchungen
Der deutsche Vegetarierbund (Vebu) bietet mittlerweile Ernährungsinformationen zur veganen Ernährung an – auch für Kinder und Jugendliche. Der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) fehlten bisher wirklich aussagekräftige Studien zur Ableitung konkreter Empfehlungen, teilte die Sprecherin der DGE Antje Gahl mit, weswegen man hier noch keine Tipps bekommt. Dr. Koletzko empfiehlt eine abwechslungsreiche und ausgewogene Ernährung und zumindest bis zum Schuleintritt ein Multinährstoffpräparat, das neben dem obligatorischen Vitamin B12 auch Eisen, Zink, Jod und möglichst auch Vitamin D enthalten sollte. Regelmäßige Kontrolluntersuchungen beim Arzt sind ebenso ein Muss.