Bei deutschen Discountern werden Kunden mit Schokoladenpudding abgespeist, der diesen Namen eigentlich nicht verdient – zu diesem Schluss kommt eine ZDF-Reportage, die sich mit den Inhaltsstoffen der beliebten Nachspeise aus dem Plastikbecher beschäftigt hat. Wie sich zeigt, ist gerade von der namensgebenden Schokolade nur wenig enthalten.
1. Gesetz: Ein Prozent Schokolade genügt
2. Gelatine und Monoglyceride für Konsistenz und Aussehen
Gesetz: Ein Prozent Schokolade genügt
Kakaoverordnung |
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Die Kakaoverordnung (KakaoV) regelt Zutaten (§ 2) und Kennzeichnung (§ 3) von Kakao- und Schokoladenprodukten. |
Für 19 Cent pro Becher können die Discounter laut Produktentwickler Sebastian Lege nur günstige Zutaten verwenden, Kakao ist allerdings teuer. Rechtlich stellt der geringe Schokoladengehalt kein Problem dar, da per Gesetz nur ein Anteil von einem Prozent vorgeschrieben ist. Auch bei den übrigen Zutaten versuchen die Hersteller laut Lege zu sparen.
Gelatine und Monoglyceride für Konsistenz und Aussehen
So kommt vom Hauptinhaltsstoff Milch nur die entrahmte Variante mit 0,5 Prozent Fett zum Einsatz. Ersetzt wird der fehlende Aromaträger durch Pflanzenöl und – um den gewünschten Geschmack zu erhalten – durch viel Zucker. Bis zu 30 Gramm stecken in einem 200-Gramm-Becher Discounter-Schokopudding. Für die richtige Konsistenz und Optik sorgen Gelatine vom Schwein und Monoglyceride von Speisefettsäuren, die für einen ansprechenden Glanz sorgen. Das häufig als Topping eingesetzte Sahnehäubchen wird mit Gas und Stabilisatoren zusammengehalten. Andernfalls würde es im Becher zerlaufen.
Als wirklich gesund kann die schnelle Alternative zum selbst gemachten Schokoladenpudding deshalb nicht gelten. Gerade für Kinder ist die große Menge an Zucker ungeeignet. Wer Lust auf einen Schokopudding hat, sollte sich deshalb besser etwas Zeit nehmen, um ihn frisch anzurühren.