Am Rande der gestrigen Gay Pride-Demonstration in Istanbul ist es zu schweren Ausschreitungen gekommen. Menschen, die sich auf dem Taksim-Platz in Istanbul versammeln wollten, um an dem geplanten „Marsch des Stolzes“ teilzunehmen, wurden Augenzeugenberichten zufolge unter dem Einsatz von Wasserwerfern und Tränengas daran gehindert. Wie die Veranstalter der Gay Pride via Facebook mitteilten, habe Gouverneur Vasip Sahin die Veranstaltung kurzfristig verboten. Begründet habe er dies damit, dass der Umzug in den Ramadan falle. Der Ramadan ist der heilige Fastenmonat der Muslime.
Veranstaltung auch 2014 während des Ramadan
Gay Pride ist ein Begriff, der aus der Lesben- und Schwulenbewegung stammt, um den selbstbewussten bzw. selbstachtenden und damit stolzen Umgang mit der eigenen sexuellen Identität zu beschreiben. |
Obwohl die Türkei zu den wenigen Ländern in der dortigen Region gehört, in denen Homosexualität nicht strafbar ist, kam es nun zu diesem Zwischenfall, der von Beobachtern mit Empörung aufgenommen wurde. Die als konservativ einzustufende Regierung stieß mit dieser rigorosen Maßnahme auch bei ihren Bürgern auf großflächige Ablehnung.