„Cringe“ ist das „Jugendwort des Jahres“ 2021. Der Begriff beschreibt etwas Peinliches oder Unangenehmes und wird als Ausdruck für Fremdschämen benutzt. Ist eine Situation für jemanden sehr peinlich, wird sie dementsprechend auch als „cringy“ bezeichnet. Das Wort setzte sich beim finalen Voting des Langenscheidt-Verlags mit 42 Prozent der abgegebenen Stimmen durch, wie das Unternehmen am Montag in Stuttgart mitteilte.
„Sus“ und „Sheesh“ auf den Plätzen
Jugendwort des Jahres |
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2008: Gammelfleischparty 2009: hartzen 2010: Niveaulimbo 2011: Swag 2012: YOLO 2013: Babo 2014: Läuft bei dir 2015: Smombie 2016: fly sein 2017: I bims 2018: Ehrenmann/-frau 2020: Lost 2021: Cringe 2022: Smash |
Insgesamt hatten sich an der diesjährigen Wahl nach Angaben des Langenscheidt-Verlags rund 1,2 Millionen Jugendliche beteiligt. Der Begriff „Cringe“ gehöre zum aktiven Sprachgebrauch der Zehn- bis 20-Jährigen, erklärte der Verlag. Das zeige sich nicht zuletzt daran, dass es das Wort bei der Wahl im vergangenen Jahr bereits auf den zweiten Platz geschafft hatte. 2020 wurde „Lost“ zum Jugendwort des Jahres gekürt. Es drückt Ahnungslosigkeit und Unsicherheit aus. Zuvor wurden schon Wortschöpfungen wie „I bims“ oder „Smombie“ zu Jugendwörter des Jahres gekürt. 2019 fiel die Wahl aus.
Jugendliche dürfen Wörter selbst vorschlagen
Seit 2008 wählt Langenscheidt das Jugendwort des Jahres. Seit dem vergangenen Jahr liegt die Wahl dabei komplett in den Händen der Jugendlichen. Diese dürfen über die Internetseite des Verlags selbst Begriffe vorschlagen und anschließend über ihre Favoriten abstimmen. Ein Verlagsgremium trägt lediglich dafür Sorge, dass die eingereichten Wörter keinen diskriminierenden oder sexistischen Bezug haben. Zuvor hatten Erwachsene über das Jugendwort des Jahres entschieden, was immer wieder zu Diskussionen geführt hatte. Auch wurde die Wahl in der Vergangenheit mitunter als reine Werbeaktion des Verlags kritisiert, um damit sein Buch „100 Prozent Jugendsprache“ zu promoten.