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„Cringe“ zum Jugendwort des Jahres 2021 gewählt

„Cringe“ ist das „Jugendwort des Jahres“ 2021. Der Begriff beschreibt etwas Peinliches oder Unangenehmes und wird als Ausdruck für Fremdschämen benutzt. Ist eine Situation für jemanden sehr peinlich, wird sie dementsprechend auch als „cringy“ bezeichnet. Das Wort setzte sich beim finalen Voting des Langenscheidt-Verlags mit 42 Prozent der abgegebenen Stimmen durch, wie das Unternehmen am Montag in Stuttgart mitteilte.

„Sus“ und „Sheesh“ auf den Plätzen

INFO-BOX:
Jugendwort des Jahres
2008: Gammelfleischparty
2009: hartzen
2010: Niveaulimbo
2011: Swag
2012: YOLO
2013: Babo
2014: Läuft bei dir
2015: Smombie
2016: fly sein
2017: I bims
2018: Ehrenmann/-frau
2020: Lost
2021: Cringe
2022: Smash
Zuvor hatten Jugendliche in mehreren Runden über ihr Lieblingswort abgestimmt. Übrig geblieben waren schließlich neben „Cringe“ auch die Begriffe „Sheesh“ und „Sus“. „Sheesh“ drückt Erstaunen oder Ungläubigkeit aus, „Sus“ steht als Abkürzung für „suspekt“ oder das englische „suspect“ und bedeutet so viel wie „verdächtig“ oder „auffällig“. „Sus“ landete bei der aktuellen Wahl mit 32 Prozent der Stimmen auf Rang zwei, „Sheesh“ kam mit 26 Prozent auf den Bronzerang.

Insgesamt hatten sich an der diesjährigen Wahl nach Angaben des Langenscheidt-Verlags rund 1,2 Millionen Jugendliche beteiligt. Der Begriff „Cringe“ gehöre zum aktiven Sprachgebrauch der Zehn- bis 20-Jährigen, erklärte der Verlag. Das zeige sich nicht zuletzt daran, dass es das Wort bei der Wahl im vergangenen Jahr bereits auf den zweiten Platz geschafft hatte. 2020 wurde „Lost“ zum Jugendwort des Jahres gekürt. Es drückt Ahnungslosigkeit und Unsicherheit aus. Zuvor wurden schon Wortschöpfungen wie „I bims“ oder „Smombie“ zu Jugendwörter des Jahres gekürt. 2019 fiel die Wahl aus.

Jugendliche dürfen Wörter selbst vorschlagen

Seit 2008 wählt Langenscheidt das Jugendwort des Jahres. Seit dem vergangenen Jahr liegt die Wahl dabei komplett in den Händen der Jugendlichen. Diese dürfen über die Internetseite des Verlags selbst Begriffe vorschlagen und anschließend über ihre Favoriten abstimmen. Ein Verlagsgremium trägt lediglich dafür Sorge, dass die eingereichten Wörter keinen diskriminierenden oder sexistischen Bezug haben. Zuvor hatten Erwachsene über das Jugendwort des Jahres entschieden, was immer wieder zu Diskussionen geführt hatte. Auch wurde die Wahl in der Vergangenheit mitunter als reine Werbeaktion des Verlags kritisiert, um damit sein Buch „100 Prozent Jugendsprache“ zu promoten.