Der Dalai Lama wird 80 und tourt aus diesem Anlass um die Welt. In der kalifornischen Stadt Anaheim (südlich von Los Angeles) feierten mit ihm tausende Anhänger. Zu den Gratulanten des prominenten Tibeters, der seit Jahrzehnten im Exil im nordindischen Dharamsala lebt, zählten Shirin Ebadi und Larry King. Die iranische Friedensnobelpreisträgerin und der US-amerikanische Talkshow-Moderator gehörten ebenso zu den rund 18.000 Teilnehmern der Feierlichkeiten zu Ehren des tibetischen Buddhisten wie Ariana Huffington, Gründerin der Nachrichten-Website „Huffington Post“.
Weltgipfel des Mitgefühls
Dalai Lama ist der Titel des höchsten Trülku innerhalb der Hierarchie der Gelug-Schule des tibetischen Buddhismus. |
Proteste von Shugden-Anhängern
Während im Inneren des Anaheimer Konferenzgebäudes, beim „Weltgipfel des Mitgefühls“, Lobreden auf den Dalai Lama gehalten wurden, fand draußen eine Protestkundgebung gegen ihn statt. Mehrere hundert Buddhisten nannten den Friedensnobelpreisträger auf Plakaten einen Lügner und scheinheilig. Seit Jahren besteht ein Konflikt zwischen Anhängern der buddhistischen Shugden-Gemeinde und dem Dalai Lama, der vom Shugden-Kult abrät.
Auch bei der chinesischen Regierung stößt die Verehrung der westlichen Welt für den Dalai Lama auf Unverständnis. Die Chinesen werfen ihm vor, Tibet von ihrem Land abspalten zu wollen. Der Dalai Lama favorisiert jedoch für Tibet eine Autonomie innerhalb Chinas und nicht die völlige Unabhängigkeit des Landes von der chinesischen Volksrepublik.