Die Zeit der Streiks bei der Bahn ist vorerst vorbei. Die GDL und die Bahnführung haben sich während der Schlichtungsverhandlung auf einen neuen Tarifvertrag einigen können. Damit gibt es keine Grundlage für weitere Ausstände mehr, sodass Bahnkunden wieder auf einen verlässlicheren Fahrplan hoffen können.
Kürzere Arbeitszeiten und mehr Geld
Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) ist eine deutsche Gewerkschaft für das Fahrpersonal der Eisenbahnunternehmen. Sie ist Mitglied im DBB Beamtenbund und Tarifunion und hat ihren Sitz in Frankfurt am Main. |
Zentrales Thema der Verhandlungen war die Entlastung der durch die GDL vertretenen Bahnmitarbeiter. Um dies zu erreichen, wird die Wochenarbeitszeit des Zugpersonals ab 2018 um eine Stunde auf 38 Stunden gesenkt. Außerdem hat die Bahn zugesagt, 300 Lokführer und 100 Zugbegleiter einzustellen, wodurch Überstunden verringert werden sollen. Gleichzeitig will man Mitarbeitern Möglichkeiten an die Hand geben, die eigene Arbeitszeit zu senken. Die GDL konnte darüber hinaus eine bessere Vergütung aushandeln. Bereits ab dem heutigen 1. Juli steigt die Bezahlung um 3,5 Prozent. Eine weitere Steigerung ist für den 1. Mai nächsten Jahres vereinbart, die noch einmal 1,6 Prozent bringt. Zusätzlich hat die Bahn einer Einmalzahlung in Höhe von 350 Euro zugestimmt.
Konflikt dauerte ein Jahr an
Der Konflikt, in dem man mittlerweile über ein Jahr keine Einigung erzielen konnte, ist damit beendet. Zwischenzeitlich waren die GDL-Gewerkschafter neun Mal in den Streik gegangen und hatten damit für größere Ausfallzeiten und Unsicherheit bei den Kunden gesorgt. In der Folge mussten sich die GDL und ihr Chef Claus Weselsky teils harsche Kritik gefallen lassen.