Bei einer Massenpanik sind in Mina nahe Mekka Hunderte Gläubige ums Leben gekommen. War anfangs noch von etwa 100 Toten die Rede, musste der saudische Zivilschutz die Zahl der Opfer im Laufe des Tages weiter nach oben korrigieren. Demnach sind bei dem Unglück mehr als 700 Menschen ums Leben gekommen und ähnlich viele verletzt worden.
Stau auf dem Pilgerweg lässt Panik ausbrechen
Der Haddsch, auch Hadsch geschrieben, ist die islamische Pilgerfahrt nach Mekka. Er ist die fünfte Säule der fünf Säulen des Islam und findet jährlich während des Monats Dhu l-hiddscha statt. |
Es ist nicht das erste Unglück dieser Art in Mina. Schon 2006 kam es in der Nähe der Säulen zu einer Massenpanik, bei der 350 Menschen ihr Leben verloren. Daraufhin nahmen die Verantwortlichen Umbauten vor, die dafür sorgen sollten, dass der alljährliche Massenandrang der Pilger reibungslos durchgeleitet werden kann. Verhindern wollte man unter anderem, dass sich die Menschenströme kreuzen. Außerdem wurde ein fünfstöckiges Gebäude um die Säulen errichtet, in dem die Gläubigen das Ritual durchführen können.
Bereits der dritte Zwischenfall in diesem Jahr
Die diesjährige Pilgerfahrt wurde bereits von zwei weiteren Zwischenfällen überschattet. Erst gestern hatten mehr als 200 Pilgernde im Gedränge Schwäche- und Ohnmachtsanfälle erlitten, als die Gläubigen auf dem Weg zum Berg Arafat waren, wo Mohammed die letzte Predigt vor seinem Tod abgehalten haben soll. Ein weiteres Unglück ereignete sich am 11. September, als ein Kran in einen Innenhof der Großen Moschee in Mekka stürzte. Dabei wurden 107 Menschen getötet und 400 weitere verletzt.