Der Musikpreis „Echo“ wird in Zukunft nicht mehr verliehen. Dies gab der Bundesverband Musikindustrie heute bekannt. Er reagierte damit auf die Kontroverse rund um die Auszeichnung für das Album „Jung, Brutal, Gutaussehend 3“ der Rapper Kollegah und Farid Bang, das als antisemitisch kritisiert wird. Auch die Preise „Echo Klassik“ und „Echo Jazz“ sollen neu konzipiert werden.
1. Zahlreiche Künstler geben Auszeichnungen zurück
2. BMG beendet Zusammenarbeit mit Rappern
Zahlreiche Künstler geben Auszeichnungen zurück
Bei der jüngsten Echo-Verleihung am 12. April war das Album von Farid Bang und Kollegah in der Kategorie „Hip-Hop/Urban national“ mit einem Echo geehrt worden. Daraufhin brach eine Antisemitismus-Debatte los, da sich auf dem Werk Textzeilen wie „Mein Körper definierter als von Auschwitzinsassen“ oder „Mache wieder mal nen Holocaust, komm‘ an mit dem Molotow“ finden. Zahlreiche Künstler gaben aus Protest gegen die Auszeichnung ihre Echos zurück, darunter Marius Müller-Westernhagen, Notos-Quartett, die Dirigenten Mariss Jansons und Christian Thielemann sowie Lebenswerk-Preisträger Klaus Voormann. Campino, Sänger der „Toten Hosen“ hatte die Preisvergabe an die Rapper noch auf der Bühne scharf kritisiert.
Echo-Neuanfang |
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Die vollständige Stellungnahme des Bundesverbands Musikindustrie zum Neuanfang des Echo können Sie mit einem Klick auf „mehr dazu“ abrufen. |
BMG beendet Zusammenarbeit mit Rappern
Auf den öffentlichen Druck hin hatte zuvor bereits die Bertelsmann Music Group (BMG), die das Skandalalbum zusammen mit den Musiklabels der beiden Rapper veröffentlicht hatte, die Zusammenarbeit mit den Künstlern ruhen lassen. In einer Stellungnahme gegenüber dem „Westfalenblatt“ erklärte BMG nun die Zusammenarbeit für beendet. Zudem will die Plattenfirma eine Kampagne gegen Antisemitismus starten, deren Schwerpunkt in Berlin liegen soll.