Seit rund 33 Jahren ist die „Lindenstraße“ im TV für viele Menschen ein sonntägliches Ritual. Nun aber hat sich die Fernsehprogrammkonferenz der ARD mehrheitlich dazu entschieden, den auslaufenden Produktionsvertrag nicht zu verlängern. Das teilte der Westdeutsche Rundfunk (WDR) in Köln mit. Als Grund für die Entscheidung nannten die Verantwortlichen des Ersten Deutschen Fernsehens die bereits über lange Zeit sinkenden Quoten.
1. Letzte Folge wird im März 2020 ausgestrahlt
2. „Lindenstraße“ als Spiegel der Gesellschaft
Letzte Folge wird im März 2020 ausgestrahlt
Ganze Fernsehgenerationen sind mit der Lindenstraße aufgewachsen und erleben nun das Ende einer TV-Ära. Nach Angaben von ARD-Programmdirektor Volker Herres habe man sich die Entscheidung im verantwortlichen Gremium „nicht leicht gemacht“. Ferner betonte Herres in einer offiziellen Pressemeldung, dass das abnehmende Zuschauerinteresse an der Lindenstraße nicht mit den Sparzwängen der ARD und den Produktionskosten für eine „solch hochwertige Serie“ zu vereinbaren sei.
Das ist die traurigste Nachricht, die wir euch jemals mitteilen mussten: Die Lindenstraße wird nicht fortgesetzt. Die letzte Folge läuft voraussichtlich im Frühjahr 2020. #Lindenstrasse #DasErste #WDR #ARD pic.twitter.com/ifrNPZa2o0
— Lindenstraße (@Lindenstrasse) 16. November 2018
„Lindenstraße“ als Spiegel der Gesellschaft
"Lindenstraße" |
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Die erste Folge der von Hans W. Geißendörfer erfundenen „Lindenstraße“ lief am 8. Dezember 1985. Seitdem wurden rund 1.700 Episoden gesendet. Die Handlung der Serie spielt in München, gedreht wird aber auf dem WDR-Studiogelände in Köln-Bocklemünd. Für die Dreharbeiten stehen ständig 100.000 Requisiten zur Verfügung. |
Während sowohl bei Fans als auch bei den Schauspielern der 150 Meter langen „Lindenstraße“ auf dem WDR-Gelände in Köln-Bocklemünd wohl Trauerstimmung herrscht, scheint das Serienaus den Großteil der Bevölkerung nicht sonderlich zu treffen. Einer aktuellen repräsentativen Umfrage des Portals „t-online“ unter mehr als 12.000 Befragten zufolge finden nur rund 19 Prozent die Entscheidung als „eher negativ“ oder „sehr negativ“. Während das Schicksal der „Lindenstraße“ gut einem Viertel der Befragten egal ist und 18 Prozent die Serie nicht einmal kennen, sehen satte 40 Prozent das Serienaus sogar als „positiv“ oder „sehr positiv“. Im Angesicht dieser Zahlen wird klar, warum die ARD infolge sinkender Quoten die Reißleine ziehen musste.