Wer heute trotz E-Mail, SMS und sozialen Netzwerken noch immer gern einen Brief verschickt, muss womöglich nach dem Jahreswechsel tiefer in die Tasche greifen. Laut Medienberichten plant die Post, das Porto für Briefsendungen deutlich anzuheben.
Portoerhöhung muss genehmigt werden
Bundesnetzagentur |
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Die Bundesnetzagentur wurde 1988 als Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post gegründet. Ihr Sitz ist in Bonn. Als oberste deutsche Regulierungs-behörde bestehen ihre Aufgaben in der Aufrechterhaltung und Förderung des Wettbewerbs in sogenannten Netzmärkten sowie der Moderation von Schlichtungsverfahren. |
Ob diese möglich wird, liegt in der Hand der Bundesnetzagentur. Da die Post trotz der Öffnung des Marktes noch immer ein Monopol unter den deutschen Briefzustellern hat, ist es Aufgabe der Behörde, den möglichen Preisrahmen festzulegen. Die Bundesnetzagentur führt deshalb im Moment ein sogenanntes Maßgrößenverfahren durch, mit dem festgestellt wird, in welchem Rahmen das Porto angepasst werden darf. Erst im Anschluss kann die Post einen Vorschlag für die künftige Briefgebühr machen, der dann nach einer Prüfung durch die Bundesnetzagentur zugelassen oder abgelehnt wird.
Deutsche Briefpreise vergleichsweise niedrig
Das Maßgrößenverfahren soll bis Ende November abgeschlossen sein, die Prüfung des Portovorschlags dauert in der Regel nur wenige Tage. Eine Erhöhung zum Jahreswechsel wäre also zumindest zeitlich denkbar. Gleichzeitig spricht eine im Mai verabschiedete neue Post-Entgeltregulierungsverordnung für ein höheres Porto, da die Maßstäbe für einen angemessenen Gewinnzuschlag geändert wurden. Dieser soll nun auf dem Niveau anderer europäischer Länder liegen. Nach Ansicht der Verantwortlichen sind die Briefpreise hierzulande im Vergleich eher niedrig.