Panorama

Unerwünschte Telefonanrufe oder verspätete Post: Bundesnetzagentur registriert so viele Beschwerden wie nie

Selten haben sich die Deutschen so sehr über Telekommunikationsanbieter, Energieversorger und unerwünschte Anrufer geärgert wie im Jahr 2016. Dies geht aus dem heute veröffentlichten Jahresbericht der Bundesnetzagentur (BNetzA) hervor (siehe Info-Box). Die Behörde ging entsprechend rigoros gegen Rechtsverstöße vor.

Unerwünschte Telefonwerbung ist größtes Ärgernis

INFO-BOX:
Jahresbericht Bundesnetzagentur
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Im Jahr 2016 erreichte die Zahl der Verbraucheranfragen und -beschwerden bei der BNetzA einen neuen Höchststand. Monatlich 18.000 Anfragen gingen im Schnitt bei den Mitarbeitern in Bonn ein. Die Gesamtzahl summierte sich auf 220.000. Darin ging es besonders häufig um Netzstörungen, Probleme beim Wechsel des Telefonanbieters, lange Wartezeiten in Hotlines oder generell Unternehmen, die träge auf Beschwerden reagierten. Den weitaus größten Anteil hatten mit jedoch Klagen zu unerwünschter Telefonwerbung, über welche die Deutschen die BNetzA gut 125.000 Mal informierten.

Diese Beschwerden blieben nicht ungehört. Allein im Zusammenhang mit unerlaubter Telefonwerbung ließ die Behörde 3.000 Rufnummern abschalten und verhängte 900.000 Euro Bußgelder. Gleichzeitig half man Kunden in 3.000 Fällen beim Anbieterwechsel und verhinderte so im Rahmen eines sogenannten Eskalationsverfahrens, dass die Verbraucher längere Zeit vom Telefonnetz abgeschnitten blieben. Derartige Eingriffe waren allerdings seltener notwendig als im Vorjahr. 2015 war die Behörde in 5.300 solcher Fälle aktiv geworden.

Unmut über Post und Energielieferanten steigt

Einen deutlichen Anstieg der Beschwerden stellte die BNetzA im Zusammenhang mit Energieversorgern und Postzustellern fest. 15.000 Anfragen beschäftigten sich mit Vertragsstreitigkeiten, Problemen beim Anbieterwechsel und mutmaßlich falschen Rechnungen durch Energieversorger, was einem Zuwachs von 50 Prozent gleichkommt. Zugleich mehrten sich die Beschwerden über die Brief- und Paketbranche um 21 Prozent. Hier ging es vor allem um fehlende Benachrichtigungen über Zustellversuche, verschwundene Pakete und unberechtigte Rücksendungen.

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Ralf Schmidl

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