Das sagenumwobene Monster von Loch Ness ist aller Wahrscheinlichkeit nach kein monströses Seeungeheuer, sondern ein großer Aal. Darauf weisen Ergebnisse einer umfangreichen DNA-Analyse von Wasserproben aus dem See in Schottland hin. Dabei wurden nach Angaben des Forschers Neil Gemmel von der Universität Otago in Neuseeland keinerlei Hinweise auf ein saurierartiges Tier gefunden. Hingegen gebe es ein „sehr großes Vorkommen an Aal-DNA“.
Erste „Nessie“-Sichtung bereits im Jahr 565
Gemmel und sein Team hatten ein Jahr lang rund 300 Wasserproben an verschiedenen Stellen von Loch Ness genommen. „Praktisch in jeder einzelnen Probe war Aal-DNA“, so der Forscher. Wie groß die Fische seien, könne man anhand der vorhandenen Daten zwar nicht sagen. Allerdings hätten Taucher von Aalen berichtet, die so dick wie ihre Beine waren, um die vier Meter lang. Auch wenn dies deutlich außerhalb der Norm wäre, seien Mutationen oder natürlich Variationen nicht völlig ausgeschlossen, sagte der Genforscher laut der britischen BBC im schottischen Drumnadrochit. DNA von Stören, Welsen oder gar Haien habe das Team bei seinen Untersuchungen hingegen nicht gefunden. Schon 1933 hätten Forscher vermutet, dass es sich bei dem Ungeheuer von Loch Ness in Wirklichkeit um einen riesigen Aal handele.
Lets be honest – when you see a large, eel shaped object passing your camera in the River Ness, the first thing you think of is #lochnessmonster 😂🙂👍 @ProfGemmell @LochNessCentre @ProfColinBean @jacobitecruises @IainAMalcolm @KJMillidine @ChrisDNessDSFB pic.twitter.com/9wgnBnNGGh
— Ness Fishery Board (@FishtheNess) 1. September 2019
Livecam |
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Erbgut-Analyse mittels eDNA
Mithilfe ihrer DNA-Analyse hatten sich die neuseeländischen Forscher ein umfangreiches Bild vom Leben in Loch Ness machen können – von den kleinsten Bakterien bis hin zu größeren Tieren. Sie stützten sich dabei auf die sogenannte eDNA. Damit können selbst kleinste Spuren von Erbgut analysiert werden, die Lebewesen in der Umwelt hinterlassen. Solche Spuren finden sich beispielsweise in Fragmenten von Haut, Fell, Federn, Schuppen, Kot oder Urin und lösen sich meist nach kurzer Zeit wieder auf. Die Wissenschaftler räumten allerdings ein, dass man nur mithilfe von Wasserproben nicht alle Tiere in dem See nachweisen könne.