home Sport Blatter-Nachfolge: Gianni Infantino zum neuen FIFA-Präsidenten gewählt

Blatter-Nachfolge: Gianni Infantino zum neuen FIFA-Präsidenten gewählt

Der Fußball-Weltverband FIFA hat einen neuen Präsidenten: Gianni Infantino tritt die Nachfolge seines Schweizer Landsmanns Sepp Blatter an und wurde bis zum Jahr 2019 gewählt. Im entscheidenden zweiten Wahlgang erhielt Infantino 115 der 207 abgegebenen Stimmen, sein größter Widersacher Scheich Salman bin Ibrahim al Chalifa kam auf 88 Stimmen.

Infantino schon im ersten Wahlgang vorne

INFO-BOX:
FIFA-Präsidenten
  • 1904-1906:
    Robert Guérin
  • 1906-1918:
    Daniel B. Woolfall
  • 1921-1954:
    Jules Rimet
  • 1954-1955:
    Rudolphe W. Seeldrayers
  • 1955-1961:
    Arthur Drewry
  • 1961-1974:
    Sir Stanley Rous
  • 1974-1998:
    Joao Havelange
  • 1998-2016:
    Sepp Blatter
  • Seit 2016:
    Gianni Infantino
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Schon den ersten Wahlgang hatte Infantino mit drei Stimmen Vorsprung vor Scheich Salman gewonnen, jedoch nicht die dort noch erforderliche Zweidrittelmehrheit erreicht. Im zweiten Wahlgang genügte schließlich die einfache Mehrheit. Die beiden anderen Mitbewerber um die Nachfolge des gesperrten Ex-Präsidenten Blatter, Prinz Ali aus Jordanien und Jérôme Champagne aus Frankreich hatten mit vier bzw. null Punkten im zweiten Wahlgang keine Chance. Der fünfte Kandidat, Tokyo Sexwale aus Südafrika, hatte kurz vor der Abstimmung beim außerordentlichen FIFA-Kongress im Züricher Hallenstadion seinen Rückzug erklärt.

Infantino kommentierte seine Wahl mit den Worten: „Ich kann meinen Gefühlen keinen Ausdruck verleihen. Ich habe eine außergewöhnliche Reise hinter mir. Die Fifa hat eine harte Zeit hinter sich. Aber das ist jetzt vorbei. Wir möchten den Respekt der gesamten Welt. Wir werden mit Hingabe arbeiten, so dass wir uns wieder auf dieses wundervolle Spiel konzentrieren können.“

Gianni Infantino ist der neunte Präsident in der Geschichte der FIFA. Der bisherige UEFA-Generalsekretär, der unter anderem auch die Unterstützung des DFB bei der Wahl hatte, ersetzte den neben Blatter ebenfalls von der FIFA-Ethikkommission für sechs Jahre gesperrten Michel Platini, der ursprünglich die Nachfolge Sepp Blatters antreten wollte.

Vor der Wahl umfangreiches Reformpaket verabschiedet

Vor der Wahl des neuen Präsidenten hatten die Delegierten bereits ein umfassendes Reformpaket mit 179 von maximal 207 möglichen Stimmen verabschiedet. Dieses sieht unter anderem eine Machtbeschränkung des Präsidenten sowie der Exekutivmitglieder vor. Der FIFA-Präsident kann demnach nur noch für maximal drei Amtszeiten zu je vier Jahren gewählt werden. Bewerber müssen sich vorab einem Integritätscheck unterziehen, außerdem wird das Gehalt offengelegt. Endlos-Amtszeiten wie bei Infantinos Vorgängern Blatter (18 Jahre) und Havelange (24 Jahre) sind damit zukünftig ausgeschlossen. „Wir müssen eine Botschaft an die Welt richten, eine Botschaft der Einheit“, sagte FIFA-Interimspräsident Issa Hayatou vor der Abstimmung. „Die FIFA beginnt ihre Reise mit dem Ziel, Vertrauen wieder herzustellen.“

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