Hans-Joachim Watzke wird neuer Aufsichtsratschef der Deutschen Fußball Liga (DFL). Dies beschlossen die 36 Erst- und Zweitligisten auf ihrer Mitgliederversammlung am Dienstag. Der 62-Jährige Geschäftsführer von Borussia Dortmund tritt sein Amt am 11. Februar an. Watzke wird damit Nachfolger von Peter Peters, der wegen seiner Kandidatur für das Amt des DFB-Präsidenten zurückgetreten war.
Auch Christian Seifert verabschiedet sich
Deutsche Fußball Liga (DFL) |
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Die Deutsche Fußball Liga wurde am 18. Dezember 2000 als eigenständige GmbH gegründet. Seitdem ist der einzige Gesell-schafter der DFL der Ligaverband. Die DFL unterteilt ihr operatives Geschäft in die Bereiche Spielbetrieb, Lizenzierung und Vermarktung, ihre Organe sind die Gesell-schafterversammlung, die Geschäftsführer und der Aufsichtsrat. |
Die Vereine wählten Watzke zudem als 1. Stellvertreter der künftigen DFL-Geschäftsführerin Donata Hopfen ins Präsidium. Die ehemalige Medienmanagerin folgt zum 1. Januar auf Christian Seifert. Der 52-Jährige will sich nach mehr als 15 Jahren an der Spitze der Dachorganisation des deutschen Profifußballs neuen Aufgaben zuwenden. Nach der Wahl gratulierte er dem neuen DFL-Aufsichtsratschef. „Herzlichen Glückwunsch an Hans-Joachim Watzke. Ich freue mich, dass er das Votum der Liga bekommen hat“. Watzke wiederum dankte Seifert für dessen Arbeit in den vergangenen Jahren. Er habe „die Liga geprägt, ihr ein Gesicht verliehen“, sagte der BVB-Boss. „Wir waren nicht immer einer Meinung, aber das haben wir immer auf hohem Niveau ausgefochten“. Seine erste Aufgabe sei es nun, „Donata Hopfen den Rücken zu stärken und sie zu unterstützen“. Ins operative Geschäft werde er sich aber nicht einmischen.
Watzke: 50+1-Regel ist für mich evident
Ohnehin wird es interessant sein zu beobachten, wie sich Watzke als Repräsentant eines Großklubs für die Interessen kleinerer Vereine in der DFL einsetzen wird. Neben den Problemen als Folge der Corona-Pandemie wird vor allem der zuletzt heftig geführte Streit um die 50+1-Regel ein zentrales Thema für die neue DFL-Spitze sein. So muss Watzke als großer Unterstützer der Investorenbegrenzung für Ausgleich zwischen den unterschiedlichen Interessen der Vereine und den Vorgaben des Bundeskartellamts sorgen. Seine Standpunkt machte er zuletzt in einem „Sky“-Interview nochmals deutlich: „50+1 schützt den deutschen Fußball davor, dass die schlimmste Auswüchse kommen und dass hier Leute die Klubs übernehmen, die sich nicht um Menschenrechte und auch sonst um gar nichts scheren. Davor schützt 50+1 – und es ist evident für mich, dass es so ist“.