Fußball-Deutschland trauert um Gerhard Mayer-Vorfelder. Der ehemalige DFB-Präsident ist im Alter von 82 Jahren in einem Stuttgarter Krankenhaus an Herzversagen gestorben. Er hinterlässt eine Frau und vier Kinder.
Multifunktionär in Sport und Politik
Mayer-Vorfelder hatte von 2001 bis 2006 das Amt des DFB-Präsidenten inne, spielte aber schon in den Jahrzehnten davor eine zentrale Rolle im deutschen Fußball. Als Sportfunktionär war der 1933 geborene „MV“ seit 1968 aktiv, als er einen Posten im Vorstand des Württembergischen Fußball-Verbands übernahm. 1975 wurde er Präsident des VfB Stuttgart, den er bis 2000 führte. Über mehrere Jahre füllte er außerdem eine Position im FIFA-Exekutivkomitee aus.
Trotz des starken Engagements für den Fußball nahm Mayer-Vorfelders Karriere ihren Anfang in der Politik. Nach dem Jura-Studium arbeitete er ab 1959 als Regierungsrat in Nürtingen, stieg in den folgenden Jahren zum Staatssekretär auf und wurde 1980 von damaligen Ministerpräsidenten Lothar Späth zum Minister für Kultus und Sport ernannt. Unter dessen Nachfolger Erwin Teufel führte er von 1991 bis 1998 das Baden-Württembergische Finanzministerium.
WM 2006 als größter persönlicher Erfolg
Mayer-Vorfelder war für seine konsequente Art bekannt, die ihm teilweise auch den Vorwurf einbrachte, seine Ämter nach Gutsherrenart zu führen. Er selbst erklärte, stolz darauf zu sein, dass er sich über die Jahre nicht verbiegen lassen habe. Als größten Erfolg betrachtete Mayer-Vorfelder die Ausrichtung der Fußball-WM 2006 in Deutschland. Damit hatte er nach eigenen Angaben sein Lebensziel erreicht.