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Fußball-Zweitligist SV Darmstadt 98 feuert Trainer Dirk Schuster

Der abstiegsbedrohte Fußball-Zweitligist SV Darmstadt 98 hat auf die sportliche Krise der vergangenen Monate reagiert und seinen einstigen Erfolgstrainer Dirk Schuster entlassen. Dies gab der Verein am heutigen Montag bekannt. Mit Schuster müssen auch die beiden Co-Trainer Sascha Franz und Frank Steinmetz den Verein verlassen.

Auch Co-Trainer Franz und Steinmetz müssen gehen

INFO-BOX:
SV Darmstadt 98
Trainer seit 1999
1999-2000: E. Krautzun
2000-2002: M. Feichtenbeiner
2002: Michael Müller
2002-2003: H.-W. Moser
2003: Živojin Juškić
2003-2006: Bruno Labbadia
2006: Gino Lettieri
2006-2009: G. Kleppinger
2009-2010: Živojin Juškić
2010-2012: Kosta Runjaic
2012: Jürgen Seeberger
2012-2016: Dirk Schuster
2016: Norbert Meier
2016: Ramon Berndroth
2016-2017: Thorsten Frings
2017-2019: Dirk Schuster
„Wir bedauern es sehr, diesen Schritt vollziehen zu müssen, weil sich Dirk Schuster gemeinsam mit Sascha Franz und Frank Steinmetz große Verdienste um den SV 98 erworben hat“, sagte Präsident Rüdiger Fritsch: „Aufgrund der starken Gefährdung der in dieser Saison ausgerufenen Ziele und der nicht zufriedenstellenden sportlichen Entwicklung der Mannschaft haben wir uns jedoch zu dieser Entscheidung gezwungen gesehen.“ In den vergangenen zehn Spielen hatte der mittlerweile auf Tabellenplatz 14 abgerutschte Traditionsverein nur einen Sieg verbuchen können. Der Abstand zum Relegationsplatz 16 beträgt lediglich noch vier Zähler. Der 51-Jährige Schuster hatte die Südhessen von der dritten Liga in die Bundesliga geführt und anschließend mit den „Lilien“ die Klasse gehalten. 2016 wechselte er nach Augsburg, ehe er im Dezember 2017 ans Böllenfalltor zurückkehrte, wo er noch einen Vertrag bis zum 30. Juni 2020 besaß.

Über die Nachfolge Schusters will der Verein „zu gegebener Zeit“ informieren. „Wir haben mit niemandem verhandelt“, sagte Fritsch der „Bild“-Zeitung. Das Profiteam werde bis auf weiteres von den verbliebenen Trainern Kai-Peter Schmitz, Dimo Wache, Uwe Zimmermann sowie U17-Trainer Patrick Kurt betreut. Zudem ernannte der Verein Carsten Wehlmann, der seit September das Amt des Sportkoordinators innehatte, zum Sportlichen Leiter. Seine dringlichste Aufgabe dürfte nun die Suche eines Schuster-Nachfolgers sein. Mit dem Abgang des langjährigen Darmstädter Erfolgscoaches steht in der unteren Tabellenhälfte der 2. Bundesliga mit Daniel Meyer bei Erzgebirge Aue nun nur noch ein Trainer unter Vertrag, der mit seinem Team in die Saison gestartet war. Vor den Lilien hatten bereits Dynamo Dresden, Ingolstadt, Duisburg, Sandhausen, Magdeburg, Bielefeld und die SpVgg Greuther Fürth ihre Trainer geschasst.

„Wunder“-Trainer Schuster führte Lilien in die Bundesliga

Mit dem Namen Dirk Schuster sind am Böllenfalltor gleich mehrere „Lilien-Wunder“ verbunden. In seiner ersten Amtszeit führte der ehemalige Bundesliga-Profi in die zweite Liga und anschließend sogar in die Bundesliga, wo im Folgejahr auch noch sensationell der Klassenerhalt gelang. Zudem machten sich die Lilien in dieser Zeit einen Namen als Pokalschreck. Nach Schusters Wechsel zum FC Augsburg scheiterten seine Nachfolge Nobert Meier und Torsten Frings an dessen großem Erbe. Nach seiner Rückkehr Ende 2017 schaffte man 2018 noch den Klassenerhalt in der zweiten Liga. Ein weiteres Wunder wurde ihm von der Vereinsspitze nun aber offenbar nicht mehr zugetraut.