Der Hamburger SV hat seinen bisherigen Trainer Daniel Thioune drei Spiele vor Saisonende freigestellt. Dies teilte der Zweitligist am Montag mit. Neuer Coach wird interimsmäßig bis Saisonende Klub-Legende Horst Hrubesch. Der 70-Jährige, bislang Nachwuchsdirektor beim HSV, soll im engen Aufstiegskampf doch noch die Wende schaffen. Die Hanseaten belegen aktuell den Relegationsplatz, haben jedoch bereits fünf Punkte Rückstand auf Rang 2. Verfolger Holstein Kiel hat zudem noch drei Nachholspiele.
1. HSV hat Kontakt zu direkten Aufstiegsplätzen verloren
2. Hrubesch will „Wir-Gefühl“ erzeugen
HSV hat Kontakt zu direkten Aufstiegsplätzen verloren
Hamburger SV Trainer seit 2001 |
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2001-2003: Kurt Jara 2003/04: Klaus Toppmöller 2004-2007: Thomas Doll 2007/08: Huub Stevens 2008/09: Martin Jol 2009/10: Bruno Labbadia 2010/11: Armin Veh 2011: Michael Oenning 2011-2013: Thorsten Fink 2013/14: Bert van Marwijk 2014: Mirko Slomka 2014/15: Josef Zinnbauer 2015/16: Bruno Labbadia 2016-2018: Markus Gisdol 2018: Bernd Hollerbach 2018: Christian Titz 2018/2019: Hannes Wolf 2019/2020: Dieter Hecking 2020/2021: Daniel Thioune 2021: Horst Hrubesch |
Der entlassene Thioune war als Nachfolger von Dieter Hecking seit Sommer 2020 Trainer des HSV. Er kam aus Osnabrück und sollte mit seiner ehrlichen und direkten Art den ehemaligen „Bundesliga-Dino“ zurück ins Oberhaus führen. Thioune, der noch einen Vertrag bis 2022 besaß, startete denn auch mit fünf Siegen am Stück in die Zweitligasaison und hielt den HSV lange auf Platz eins der Tabelle. Doch nachhaltigen Erfolg brachte auch der 46-Jährige den Rothosen nicht zurück.
In der ersten Runde des DFB-Pokals schied man direkt gegen Dynamo Dresden aus. Zudem holte der Verein in der aktuellen Zweitligasaison in 31 Spielen nur 52 Punkte und ist seit fünf Spielen sieglos. Zu wenig für den ambitionierten Fußball-Riesen. Nun soll es also Hrubesch richten. Ihm zur Seite stehen Thiounes Co-Trainer Merlin Polzin und Hannes Drews, die im Gegensatz zu ihrem bisherigen Chef bleiben dürfen. Vorstand Jonas Boldt und Sportdirektor Michael Mutzel informierten am Montagmorgen die Mannschaft. Bereits am Nachmittag wird das Interims-Trainergespann die erste Einheit leiten.
Hrubesch will „Wir-Gefühl“ erzeugen
Der HSV tritt am 10. Mai im heimischen Volksparkstadion gegen den 1. FC Nürnberg an. Zum Abschluss der Saison stehen anschließend zwei Duelle gegen die Kellerklubs VfL Osnabrück und Eintracht Braunschweig auf dem Spielplan. Hrubesch will für den maximalen Erfolg in den verbleibenden Spielen ein „Wir-Gefühl“ erzeugen. Er erwarte, „dass unser gesamter Kader inklusive Trainer, Staff und Spieler alle Kräfte und alle Konzentration für die letzten drei Ligaspiele bündelt.“ Selbst angeschlagene oder verletzte Spieler sollen sich demnach einbringen. Das ehemalige „Kopfballungeheuer“ weiß also, was die Stunde für den Verein und dessen Spieler geschlagen hat.