Der frühere Weltmeister Toni Kroos beendet seine Karriere in der Fußball-Nationalmannschaft. Dies gab der 31 Jahre alte Mittelfeldspieler von Real Madrid am Freitag bekannt. Dass es irgendwann eine Option für ein Comeback im Nationalteam geben wird, schloss Kross aus: „Die Entscheidung steht, sie ist unwiderruflich“. Die Entscheidung habe auch nichts mit dem Ausscheiden im EM-Achtelfinale gegen England zu tun. Er habe sich schon vor dem Turnier Gedanken gemacht und die Entscheidung vor dem EM getroffen.
1. Kroos: Rücktritts-Entscheidung schon vor der EM gefallen
2. Lange Erfolgsgeschichte mit Löw
3. Kimmich und Goretzka kämpfen um Kroos-Nachfolge
Rücktritts-Entscheidung schon vor der EM gefallen
„Es ist nicht so, dass ich nach dem Turnier aufgewacht bin und gesagt habe: ‚Um Gottes Willen, das muss ich alles überdenken‘“, sagte Kroos in seinem Podcast „Einfach mal Luppen“ im Gespräch mit seinem Bruder Felix. So habe er bereits nach der WM-Blamage 2018 darüber nachgedacht, seine Karriere in der Nationalelf zu beenden. Trotz allem sei die Niederlage gegen die Engländer „sehr, sehr bitter“ gewesen. Auf Instagram schrieb Kroos: „106 Mal habe ich für Deutschland gespielt. Ein weiteres Mal wird es nicht geben. Ich hätte mir sehnlichst gewünscht, und dafür habe ich nochmals alles gegeben, dass es am Ende 109 Länderspiele gewesen wären und dass noch dieser eine große Titel, der EM-Titel, zum Schluss dazugekommen wäre“.
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Lange Erfolgsgeschichte mit Löw
Stationen von Toni Kroos |
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Vereine: 2007-2008: Bay. München II 2007-2014: Bay. München 2009-2010: B. Leverkusen seit 2014: Real Madrid Nationalmannschaft: 2005-2007: Deutschl. U17 2008-2009: Deutschl. U21 2009: Deutschland U19 2010-2021: Deutschland |
Für den ehemaligen Bundestrainer, der nach dem vorzeitigen EM-Aus sein Amt aufgegeben hatte, fand Kroos in seinem Brief denn auch nur lobende Worte. Er wolle sich „vor allem ganz herzlich bei Jogi Löw bedanken“, so Kroos. Löw habe ihn zum Nationalspieler und Weltmeister gemacht. „Er hat mir vertraut. Wir haben eine lange Erfolgsgeschichte geschrieben“. Löws Nachfolger im Amt des Bundestrainers, Hansi Flick, wünschte Kroos „ganz viel Glück und Erfolg“. Auch bei den Fans bedankte sich Kroos. Diese hätten ihn „mit ihrem Applaus und Jubel getragen und unterstützt“. Er richtete aber auch einen Dank an „alle Kritiker für ihre Extramotivation“. Nun aber wolle er „mehr als Ehemann und Papa für meine Frau und meine drei Kinder da sein“.
Kimmich und Goretzka kämpfen um Kroos-Nachfolge
Kroos hatte seinen Länderspieldebüt am 3. März 2010 in München gegeben. Bei der 0:1-Heimniederlage im Freundschaftsspiel gegen Argentinien war der damals 20-Jährige nach rund einer Stunde für Thomas Müller eingewechselt worden. Weder bei der folgenden WM noch bei der EM hatte Kroos einen Stammplatz. Erst 2014 in Brasilien war er bei Jogi Löw gesetzt und gab seinen Platz bis zuletzt nicht mehr her. Unter dem neuen Bundestrainer Hansi Flick wird nun die Hierarchie im Mittelfeld der Nationalmannschaft neu geordnet. Für das Mittelfeld-Zentrum, wo bisher Kross zuhause war, bewerben sich Joshua Kimmich und Leon Goretzka um tragende Rollen. Ein weiterer Konkurrent ist nach wie vor Ilkay Gündogan. Doch auch der Star von Manchester City soll sich mit einem Ende seiner Nationalmannschafts-Karriere beschäftigen. Tatsächlich hat er es bisher auch nur selten geschafft, seine herausragenden Fähigkeiten gewinnbringend für das Nationalteam einzusetzen. Auch sein Stammplatz dürfte unter Flick daher gewaltig wackeln.