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Ende einer Legende: Apple stellt Musikplayer iPod ein

Das Lied ist zu Ende. Apples iPod-Player gehen nach mehr als 20 Jahren in Rente. Das letzte verbliebene Modell, der iPod touch, werde nur noch so lange erhältlich sein, wie der Vorrat reicht. Dies gab der Konzern jetzt in einer Mitteilung bekannt. Der iPod touch geht auf den Apple iPod zurück, der am 23. Oktober 2001 das Licht der Welt erblickte.

Erste Version nur mit Mac kompatibel

Das Coolste am iPod sei, dass die komplette Musiksammlung in die Hosentaschen passe, hatte Apple-Mitbegründer Steve Jobs bei der Präsentation erklärt. Die iPods der ersten Generation besaßen dabei noch ein bewegliches, drehbares Scrollrad und eine fünf GB große Festplatte, auf der 1.000 Songs Platz fanden. Der Ur-iPod war nur mit Mac-Computern kompatibel und kostete bei seiner Einführung 399 Dollar. Das Kompatibilitätsproblem löste Apple ein Jahr später.

Bei der zweiten iPod-Generation wuchs die Festplatte auf zehn oder 20 GB, außerdem gelang die Synchronisation nun auch mit Windows. Dort benötigte man allerdings wie auch am Mac einen Firewire-Anschluss. Und der war damals dort noch ziemlich exotisch. In der dritten Version führte Apple schließlich einen eigenen Anschluss ein: den Dock-Connector. Der breite Stecker hielt sich in den folgenden Jahren und war auch an den ersten Generationen des iPhones zu finden.

450 Millionen verkaufte iPods

INFO-BOX:
Apple iPod Modelle
2001-2014: iPod (classic)
2004-2005: iPod mini
2005-2017: iPod nano
2005-2017: iPod shuffle
2007-2022: iPod touch
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Mit der Einführung kurz nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 war der iPod zunächst kein Verkaufsschlager. Erst ab 2004 zeigte sich laut Statista eine deutliche Absatzsteigerung. In den folgenden Jahren schaffte es der Konzern mit dem iPod, einen Marktanteil von 70 Prozent bei den digitalen Musikplayern zu erreichen. 2007 meldete Apple mehr als 100 Millionen verkaufte Geräte. Bis heute ist diese Zahl Medienberichten zufolge auf rund 450 Millionen Exemplare gestiegen.

„Heute lebt der Spirit des iPods weiter. Wir haben ein unglaubliches Musikerlebnis in alle unsere Produkte integriert, vom iPhone über die Apple Watch bis hin zum Homepod Mini, Mac, iPad und Apple TV. Apple Music liefert eine branchenführende Klangqualität mit Unterstützung für 3D Audio – es gibt keinen besseren Weg, Musik zu genießen, zu entdecken und zu erleben“, sagte Greg Joswiak, Senior Vice President of Worldwide Marketing bei Apple. Oder kurz: Der iPod, der vor 20 Jahren der CD das Fürchten lehrte, ist nun selbst obsolet geworden. Längst können Smartphones, Tablets oder Wearables das, was der iPod konnte – und meist noch viel mehr.

iPod-Spirit lebt in anderen Apple-Geräten weiter

„Musik war immer ein Kernpunkt von Apple. Der iPod brachte Musik zu Hunderten Millionen von Nutzern und das hat mehr als nur die Musikindustrie beeinflusst – es hat auch neu definiert, wie Musik entdeckt wird, wie sie gehört wird und wie sie geteilt wird“, so Joswiak weiter. Den an das Original angelehnten iPod Classic hatte Apple bereits 2014 vom Markt genommen. Kleinere Modelle wie der iPod nano wurden 2017 eingestellt. Der letzte iPod touch (7. Generation) ist vom Format her ein iPhone 7, nur ohne Mobilfunktechnik. Er erhielt zuletzt vor drei Jahren ein kleines Update und ist dank seines A10 Fusion-Prozessors und bis zu 256 GB Speicher auch eine potente mobile Spielekonsole. Wer sich den legendären Musikplayer jetzt noch nach Hause holen möchte, sollte schnell sein. Aktuell ist der iPod touch der letzten Generation noch bei Apple ab 229 Euro (32 GB) erhältlich.