Neben den herkömmlichen Smartphones werden Modelle mit großen Displaydurchmessern auch als „Smartlet“ oder „Phablet“ bezeichnet. Dazu gehören beispielsweise die „Note“-Modelle von Samsung. Diese Kategorie bildet sozusagen ein Zwischenstück zwischen Smartphone und Tablet. Bald werden wir uns zusätzlich an eine weitere Smartphone-Kategorie gewöhnen müssen: Das „Faltphone“ ist auf dem Weg. Im Gespräch mit US-Sender CNBC stellte DJ Koh, Chef der Samsung-Mobilgerätesparte, die Präsentation eines solchen Gerätes für Anfang November in Aussicht.
1. Samsung will Konkurrenten wie Huawei oder Apple zuvorkommen
2. DJ Koh: Innovationen künftig zuerst in Mittelklasse-Geräten
Samsung will Konkurrenten wie Huawei oder Apple zuvorkommen
Das offiziell noch namenlose Smartphone, das von Brancheninsidern immer wieder als „Galaxy F“ oder „Galaxy X“ bezeichnet wird, könnte bei der Samsung Entwicklerkonferenz am 7. oder 8. November in San Francisco das Licht der Welt erblicken. Analysten waren bisher davon ausgegangen, dass das neue Gerät erst zu Beginn des Jahres 2019 auf der Consumer Electronics Show (CES) oder dem Mobile World Congress (MWC) vorgestellt werden könnte. Die Samsung Entwicklerkonferenz SDC steht allerdings nicht unter einer solch medialen Aufmerksamkeit wie die beiden vorgenannten. Daher ist es denkbar, dass Samsung ein mögliches Galaxy F zunächst einem kleineren Publikum präsentieren und anschließend in ausgewählten Märkten wie den USA oder Korea testen will. Ersten Prognosen zufolge soll der Preis dabei deutlich über den bisherigen Flaggschiffen Galaxy S9+ oder Note 9 liegen. Wie das Faltphone aussehen könnte, zeigt das niederländische Portal „Nieuwe Mobiel“ in ersten Renderbildern:
Wie DJ Koh gegenüber CNBC auf der IFA mitteilte, sei die Entwicklung des „Falt-Smartphones“ zwar „kompliziert“, aber inzwischen „fast beendet“. Nun sei es an der Zeit zu liefern. Den Ausschlag für die beschleunigte Markteinführung dürften zum einen die Kunden selbst gegeben haben. Nach einer von Samsung durchgeführten Umfrage ist die Nachfrage nach einem verformbaren Smartphone durchaus gegeben. Zudem möchten die Koreaner damit Konkurrenten wie Huawei oder Apple zuvorkommen, die ebenfalls an faltbaren Displays arbeiten.
Wie die „Digitimes“ berichtet, will Samsung selbst nach der Vorstellung des eigenen Gerätes Hersteller wie Oppo oder Xiaomi mit flexiblen OLED-Displays beliefern, um das Angebot an faltbaren Geräten zu erhöhen und die Verbraucher an das Konzept zu gewöhnen. Beim chinesischen Hersteller BOE arbeitet man laut „Wall Street Journal“ unterdessen darauf hin, auch Apple baldmöglichst mit biegsamen OLED-Displays versorgen zu können, die auf dem Niveau von Samsungs Panels liegen.
DJ Koh: Innovationen künftig zuerst in Mittelklasse-Geräten
Neben dem faltbaren Galaxy F hatte Koh noch eine weitere Überraschung parat: Zukünftig will Samsung neue Funktionen erst in den Mittelklasse-Smartphones der Galaxy A-Reihe testen und nicht in den Flaggschiff-Modellen. Damit möchte der Konzern vor allem junge, weniger gut verdienende Kunden gewinnen. „Wir konzentrieren uns sehr auf die Millennials als Zielgruppe, die sich die Topmodelle nicht leisten können. Aber wie kann ich diesen Menschen bedeutsame Innovationen bringen? Darum versuche ich, unsere Mittelklassemodelle herauszustellen“, so Koh. Ob dies bereits mit dem Faltphone beginnt, bleibt abzuwarten.