Fingerabdrucksensoren finden sich heute in jedem Smartphone der Spitzenklasse. Die kleinen Scanner sollen das Leben der Kunden erleichtern, machen es den Herstellern aber unter Umständen schwerer, weil sie die Gestaltungsfreiheit einschränken. Eine Neuentwicklung der LG-Tochter LG Innotek könnte dies schon in naher Zukunft ändern.
1. Schutzglas nur 0,25 Millimeter dick
2. Erste Geräte sollen schon dieses Jahr erscheinen
Schutzglas nur 0,25 Millimeter dick
LG G5 |
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Bei der von LG Innotek jetzt vorgestellten Sensorik spielt das keine Rolle mehr, weil der Scanner in der Lage ist, den Fingerabdruck auch durch eine dünne Glasschicht zu erfassen. So wird es möglich, die Komponenten direkt in das Displayglas der Frontseite des Smartphones oder in eine gläserne Rückseite zu integrieren. Diese soll nichtsdestotrotz robust bleiben. Bei der Vorstellung erklärte man, das Schutzglas könne einem 130 Gramm schweren Metallstab widerstehen, der aus 20 Zentimeter Höhe auf den Sensor fällt, obwohl es gerade einmal 0,25 Millimeter dünn ist. Das garantiert gleichzeitig eine beachtliche Präzision. Nur in 0,002 Prozent der Fälle soll der Scanner einen fremden Fingerabdruck fälschlicherweise mit dem des Handybesitzers verwechseln.
Erste Geräte sollen schon dieses Jahr erscheinen
Interessenten für die neue Technologie scheint LG bereits gefunden zu haben. Man sei im Gespräch mit anderen Herstellern und bereit, die Module noch dieses Jahr zu vermarkten, hieß es bei der Präsentation. Dementsprechend kann es als wahrscheinlich gelten, dass der neue Sensor auch im Nachfolger des G5 zu finden sein wird.
Beim Buhlen um den Einsatz in fremden Geräten muss sich LG allerdings gegen Qualcomm durchsetzen. Der Chiphersteller hat bereits letztes Jahr einen Fingerabdruckscanner vorgestellt, der mit Ultraschall arbeitet und deshalb überall im Gerät untergebracht werden kann. Bei LGs Lösung ist dies nicht der Fall. Würde man den Scanner beispielsweise direkt im Darstellungsbereich des Displays einsetzen, wäre dieser dort sichtbar. Dadurch bleiben nur die Ränder und die Rückseite der Geräte als potenzielle Einsatzorte.