home Wirtschaft Fluggesellschaft Air Berlin stellt Insolvenzantrag – Bund gibt 150 Millionen Euro Kredit

Fluggesellschaft Air Berlin stellt Insolvenzantrag – Bund gibt 150 Millionen Euro Kredit

Air Berlin sieht sich mit der bislang schwersten Krise der Unternehmensgeschichte konfrontiert. Die Fluggesellschaft hat einen Insolvenzantrag gestellt, weil der größte Investor Etihad keine weiteren Mittel bereitstellen konnte. Der Flugbetrieb soll aber weiter aufrechterhalten werden. Dafür will die Bundesregierung mit einem Kredit sorgen.

Bund hilft mit Übergangskredit von 150 Millionen Euro aus

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In einem Statement teilte Air Berlin mit, dass alle Flüge von Air Berlin und NIKI trotz der Insolvenz weiter stattfinden. Flugpläne sowie gebuchte Tickets behalten ihre Gültigkeit. Weitere Informationen erhalten Sie mit einem Klick auf „mehr dazu“.
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150 Millionen Euro sollen als Übergangskredit an die Fluggesellschaft fließen, der als Bundesbürgschaft abgesichert wird. Damit sollen Ausfälle bei Flügen verhindert werden, während nach einer Lösung für das Unternehmen gesucht wird. Air Berlin teilte mit, sich in Verhandlungen mit der Lufthansa zu befinden, die den Aufkauf von Betriebsteilen erwägt. Diese bestätigte die Gespräche und erklärte, sie zu einem schnellen und positiven Ergebnis führen zu wollen. Unter anderen ginge es darum, Arbeitsplätze zu erhalten.

Nach der Anmeldung der Insolvenz hatte die arabische Fluglinie Etihad, die rund 30 Prozent der Air Berlin-Aktien hält, keine weiteren Mittel in Aussicht gestellt. Erst im April griff man dem strauchelnden Flugunternehmen mit 250 Millionen Euro unter die Arme. Seither habe sich das Geschäft von Air Berlin jedoch „in einer beispiellosen Geschwindigkeit verschlechtert“. Weil man das eigene Risiko nicht weiter erhöhen wolle, werde deshalb auf weitere Zahlungen verzichtet.

Air Berlin seit Jahren in der Krise

Die derzeitige Krise kündigte sich schon seit 2008 an. Mit Ausnahme von einem leichten Gewinn in 2012 schrieb Air Berlin seit damals in jedem Jahr Verluste. 2016 wurde das Bilanzdefizit auf fast 782 Millionen Euro beziffert. Die Probleme bekamen zuletzt auch die Kunden zu spüren. Nachdem im März auf den Sommerflugplan umgestellt wurde, sorgten Verspätungen und Flugausfälle für Unzufriedenheit. Es folgten zurückgehende Buchungszahlen. Im Juli lag die Passagierzahl 24 Prozent niedriger als im Vorjahresvergleich.

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