home Panorama, Wirtschaft Post: Standardbrief kostet ab Juli 80 Cent, Preis für Postkarte klettert auf 60 Cent

Post: Standardbrief kostet ab Juli 80 Cent, Preis für Postkarte klettert auf 60 Cent

Nun ist es fix: Das Versenden von Briefen und Postkarten wird zum 1. Juli dieses Jahres deutlich teurer. Die Kosten für einen Standardbrief steigen von bisher 70 auf 80 Cent. Ebenfalls um zehn Cent von bisher 85 auf dann 95 Cent verteuert sich der Kompaktbrief bis 50 Gramm, die Preise für den Großbrief bis 500 Gramm steigen auf 1,55 Euro bzw. 2,70 Euro für den Maxibrief bis 1.000 Gramm. Am deutlichsten klettert der Preis für eine Postkarte. Mussten Kunden dafür bisher 45 Cent zahlen, werden ab 1. Juli nun 60 Cent fällig. Auch Sendungen ins Ausland werden teilweise deutlich teurer.

Größter Preissprung beim Standardbrief seit 1989

Die neuen Preise sollen bis 2021 festgeschrieben werden. Die Bundesnetzagentur als zuständige Regulierungsbehörde muss der Preiserhöhung noch zustimmen. Allerdings hatte sie der Post bereits Preissteigerungen von bis zu 10,63 Prozent genehmigt. Damit erhöht sich nach „mehr als drei Jahren Preisstabilität“, wie das Unternehmen betonte, der Preis für einen Standardbrief um zehn Cent. Dies ist der höchste Anstieg seit 1989. 2016 hatte das Unternehmen den Preis für einen Standardbrief letztmalig von bis dato 62 auf 70 Cent erhöht. Die Post verwies in ihrem heutigen Statement darauf, dass der europäische Durchschnittspreis für einen inländischen Standardbrief derzeit bei 97 Cent liege. Trotz des höchsten Preissprungs aller Zeiten fällt die Erhöhung für den Standardbrief nicht so hoch aus, wie von diversen Experten erwartet. Diese hatten nach der Festlegung des Preisspielraums durch die Bundesnetzagentur sogar mit einer Erhöhung des Portos auf 90 Cent gerechnet.

INFO-BOX:
Porto Standardbrief
seit 1989
1989: 1,00 DM
1997: 1,10 DM
2003: 55 Cent
2013: 58 Cent
2014: 60 Cent
2015: 62 Cent
2016: 70 Cent
2019: 80 Cent
Die Post kämpft beim Brief seit Jahren mit rückläufigen Sendungsmengen, da die Verbraucher vermehrt auf elektronische Kommunikation via E-Mail zurückgreifen. Aktuell stellt der Bonner Konzern rund 57 Millionen Briefsendungen pro Tag in der Bundesrepublik zu. Zudem stiegen des Kosten des Konzerns, so Post-Chef Frank Appel: „Da ist ein angemessener Spielraum für höhere Preise zwingend.“ Diese machten in der Folge auch „die Ausgaben in bessere Qualität und gute Löhne finanzierbar.“ Die Post hatte angekündigt, in der Zustellung rund 5.000 neue Mitarbeiter einsetzen zu wollen. Das höhere Briefporto soll dem Unternehmen aber auch Rückenwind für das Erreichen ausgerufener Gewinnziele geben. Appel will den Konzerngewinn in diesem Jahr von 3,9 auf 4,3 Milliarden Euro steigern. Im kommenden Jahr soll dann die Schallmauer von fünf Milliarden Euro durchbrochen werden.

Ergänzungsmarken zwischen fünf und 20 Cent

Nach Angaben eines Sprechers rechnet das Unternehmen noch im Juni mit der Genehmigung der neuen Preise durch die Bundesnetzagentur. Für nicht verbrauchte Briefmarken unterhalb der neuen Werte soll es wie gewohnt Ergänzungsmarken geben, die einen Wert von fünf, zehn, 15 und 20 Cent haben sollen. Ein Umtausch alter Marken werde daher nicht nötig, so die Post.